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Polizei warnt eindringlich

Schockanruf: Nenndorferin (69) verliert Vermögen an Betrüger

BAD NENNDORF. Eine 69-jährige Nenndorferin hat Geld im hohen fünfstelligen Betrag an Betrüger verloren. Die Polizei sucht Zeugen. Mit dieser perfiden Masche gingen die Betrüger vor:

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BAD NENNDORF. Eine 69-jährige Nenndorferin hat Geld im hohen fünfstelligen Betrag an Betrüger verloren. Die Polizei warnt eindringlich vor diesen sogenannten "Schockanrufen", bei denen Betrüger ihre Opfer am Telefon emotional extrem unter Druck setzen, um Geld zu erpressen.

Am Freitag, 28.04.2023, gegen 11.30 Uhr, bekam die Bad Nenndorferin von der angeblichen Polizeistation Köln-Kalk einen Anruf mit unterdrückter Nummer. Dies teilt die Polizei mit. Der Anrufer vermittelte der Frau, dass sie als Kontaktperson in Frage kommen würde. Als der angebliche Polizeibeamte sie gefragt hatte, ob sie sich denken könnte für wen, fragte sie ob es um einen ihrer Söhne gehen würde. Als dies bejaht wurde, fragte sie dann, geht es um "Dennis"? (Somit wurde durch die Betrüger eine Beziehungsebene/Vertrautheit hergestellt.)

Der angebliche Polizeibeamte sagte ihr dann, dass ihr "Dennis" in einen Verkehrsunfall verwickelt war, bei dem ein 9-jähriges Mädchen lebensgefährlich verletzt wurde. Der angebliche Polizeibeamte sagte weiter, dass der Sohn in U-Haft sitzen würde. Er würde das Gespräch nun an einen Pflichtverteidiger weiterleiten, der mit ihr alles Weitere besprechen würde.

Schockanruf erfolgreich: Betrüger verlangen 50.000 Euro von Schaumburgerin

Anschließend meldete sich ein Herr "Roland Meier." Dieser sagte ihr, dass er der Pflichtverteidiger von ihrem Sohn sei. Herr "Meier" sagte ihr, dass sie eine Kaution bei der Staatsanwaltschaft Köln bezahlen müsste, damit ihr Sohn wieder freikommen würde. Zunächst war eine Summe in Höhe von 50.000 Euro im Gespräch.

Nach dem die Nenndorferin sagte, dass sie so viel Geld nicht hätte, wurde ein Betrag von 21.000 Euro genannte und anschließend 27.000 Euro. Der Geschädigten wurde immer wieder gesagt, dass man den Kontakt mit ihr halten werde, dass sie mit niemanden darüber sprechen darf, ansonsten würde ihr Sohn nicht freikommen.

Herr "Meier" sagte ihr, dass der Betrag in bar an einen Abholer übergeben werden müsste. Falls sie bei der Abholung des Geldbetrages von dem Mitarbeiter der Bank/des Geldinstitutes gefragt werde, wo für sie das Geld bräuchte, sollte sie sagen für einen Pkw-Kauf. Herr Meier hatte während des Gesprächs noch angeblich mit der Staatsanwaltschaft und der Uniklinik gesprochen. Der Geschädigten Nenndorferin wurde im weiteren Verlauf noch mitgeteilt, dass das Mädchen zwischenzeitlich verstorben sei.

Schockanruf: Seniorin übergibt Geld am Friedhof an Betrüger

Die Nenndorferin war so dermaßen schockiert und um Angst um ihren Sohn, dass sie nicht weiter über alles nachdachte, sondern nur die Anweisungen befolgte. Herr "Meier" hatte ihr gesagt, dass sie bis 15.00 Uhr das Geld an einen Abholer am Friedhof in Bad Nenndorf übergeben sollte. Für die Übergabe wurde sogar ein Passwort genannt.

Gegen 14.50 Uhr kam es am Friedhof in Bad Nenndorf zu der Geldübergabe. Dort wartete eine männliche Person, welche ihr das Wort Passwort sagte. Die Person teilte mit, dass er das Geld bei der Gerichtskasse in Hannover einzahlen würde. Die Nenndorferin würde dann gegen 19.00 Uhr von zwei Polizisten von der Polizei Bad Nenndorf die Bestätigung erhalten, dass das Geld eingezahlt wurde und ihr Sohn dann frei sei. Der Mann ging anschließend zu Fuß in Richtung Hauptstraße hinunter. Kurz danach kam der Geschädigten Zweifel an der Sache.

Sie fragte Herrn Meier noch, woher sie sichergehen könnte, dass sie nicht betrogen wurde, der sogenannte Herr "Meier" entgegnete ihr nur, dass sie sich keine Sorgen machen sollte. Außerdem würde ein Betrüger doch nicht die ganze Zeit mit ihr telefonieren. Anschließend wurde das Gespräch beendet. Der Geldabholer kann wie folgt beschrieben werde:

  • männlich
  • ca. Ende 30. Jahre
  • ca. 185 cm groß
  •  kräftig
  •  dunkler Teint
  •  brauner Strick-Hoodie mit Kapuze
  •  bräunliche Hose
  •  Knopf im Ohr
  •  ausländisches Aussehen

Schockanrufe: Polizei warnt vor Betrugsmasche

Die Polizei warnt vor Schockanrufen wie diesen. In Deutschland wird keine Kaution verlangt, in Schadensfällen erscheint die Polizei persönlich und weist sich mit einem Dienstausweis aus. "Sprechen Sie in solchen Fällen immer mit der örtlichen Polizei, lassen Sie sich nicht durch die Anrufer unter Druck setzen lassen. Sprechen oder rufen Sie die betroffenen Angehörigen an, vergewissern Sie sich wie es den angeblich Betroffenen Personen geht", rät die Polizei.

Die Polizei Bad Nenndorf bittet um Zeugenhinweise für Freitag den 28.04.2023 in der Zeit von 14:30 bis 15:15 Uhr für den Bereich des Friedhof Parkplatzes an der Buchenallee, wem ist die oben beschriebene Person dort aufgefallen, wer kann Hinweise zu der Person geben? Die Polizeistation Bad Nenndorf ist zu erreichen unter folgender Telefonnummer: 05723/74920. red




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