Man könne der Natur nicht ganz ihren freien Willen lassen, wenn man im Herbst eine gute Obsternte einfahren wolle, meinte Werner Kütemeyer. Ein wildes Wachstum sei nicht der richtige Weg. Und da ist Dieter Scholz genau der richtige Mann, der mit der Baumschere und einer verstellbaren Säge Ordnung in den Obstgarten bringt.
Diesmal waren es drei Bäume, die er sich vornahm: eine Zwetschge und zwei Apfelbäume. Dazu gehörten der fein-säuerliche und rotbäckige Boskop und die nicht so bekannte Sorte "Ingol", die man gut für Apfelkuchen und Mus verwenden kann. Erster Tipp für die 15 Augenzeugen: "Schneiden Sie die Bäume lichtdurchlässig,damit auch die unteren Blätter schnell abtrocknen können und alles viel Sonne sowie Sauerstoff bekommt!"
Im ersten Jahr müsse fast jeder Ast um die Hälfte reduziert werden. Umso besser zirkuliere der Saftstrom. Im zweiten Jahr müsse man sich in erster Linie um den oberen Bereich des Baumes kümmern. Was an Ästen hochsteht, so Scholz, werde weggeschnitten oder waagerecht heruntergebunden. Allerdings mit einem Bindfaden und nicht mit Plastikschnüren.
Wenn der Saftstrom fließt, ist es zu spät zum Schneiden. Der Winterschnitt soll deshalb in der Frostperiode erfolgen.