„Wir versuchen, alle Personen so schnell wie möglich aus den Sammelunterkünften rauszubekommen, um Platz für Neuankömmlinge zu schaffen und mit der dezentralen Unterbringung die Integration zu fördern“, sagt der städtische Sozialarbeiter Norbert Rose. Daher sei es unerheblich, wie gut oder schlecht die Chancen für ein Bleiberecht des jeweiligen Asylsuchenden sind.
Dazu kommt, dass das Asylverfahren auch für Menschen, die aus sicheren Herkunftsländern kommen, relativ langwierig sein kann. „Manche bekommen den Ablehnungsbescheid zwar schon nach drei Monaten, aber das ist dann schon besonders schnell“, sagt Rose. Meistens dauere es länger. Nach der Registrierung durch die Landesaufnahmebehörde folge zunächst die sogenannte erkennungsdienstliche Behandlung des Asylsuchenden. Erst dann bekomme er oder sie Gelegenheit, einen begründeten Antrag auf Asyl zu stellen. „Bis es so weit ist, sind dann teilweise schon sechs Monate vergangen“, sagt Rose. Wird der Antrag dann abgelehnt, besteht noch die Möglichkeit, dagegen Klage zu erheben. So könnten daraus bis zu neun oder sogar zwölf Monate werden, bis der Asylsuchende ausgewiesen wird.
Ein Vorteil, den die vier Albaner haben, ist, dass sie noch eine Arbeitserlaubnis beantragen können. „Sie sind vor dem 1. Oktober gekommen. Seitdem dürfen Menschen aus sicheren Herkunftsländern keine Arbeitserlaubnis mehr beantragen“, erklärt Rose. Doch um eine Aufenthaltserlaubnis zu erhalten, obwohl man aus einem sicheren Herkunftsstaat kommt, muss ein längerer Aufenthalt in Deutschland, eine unbefristete Arbeitsstelle und Unabhängigkeit von Sozialhilfe nachgewiesen werden. Die Zeit dafür, diese Bedingungen zu erfüllen, ist für die vier arbeitswilligen Albaner denkbar knapp.pk