Bückeburg. Inmitten der Zelte in der Jägerkaserne sitzt ein Junge. Er betrachtet sich immer wieder im Spiegel. Der 16-jährige Mehdi war gerade beim Friseur. Jetzt reibt er etwas Wachs in seine Haare und freut sich wie ein Schneekönig. „Jetzt sehe ich wieder gut aus“, sagt Medhi und lächelt verschmitzt. Dreimal habe er sein Haar in den vergangenen Wochen selbst schneiden müssen – vor allem hinten sei die Frisur krumm und schief gewesen. Mehdi holt ein Smartphone hervor und zeigt auf seine stoppeligen Haare: „Damit sah ich doch wirklich schrecklich aus“, meint er kopfschüttelnd. Er könne sich deshalb nur bei den Friseurinnen bedanken, „die heute zu uns gekommen sind, um uns zu helfen, dass wir uns wieder besser fühlen.“ Elf waren gekommen, um den Flüchtlingen die Haare zu schneiden – ehrenamtlich und an ihrem freien Tag.
Autor:
von Michael Grundmeier