Als Ergebnis aus den drei Architekten-Vorschlägen zur Aufwertung der Weserpromenade und stärkeren Einbeziehung des Flusses ins Stadtbild plant die Stadtverwaltung nun, den Weserradweg aus Richtung Innenstadt ab der Einfahrt des Weseranger-Parkplatzes wie bislang in Richtung Weser abzuleiten und an der Weser entlang unter der Hindenburgbrücke hindurch zu führen - anders als bislang soll die Trasse aber nicht um Weserangerbad und Kanu-Club herum führen, sondern zwischen Freibad und Weser direkt am Fluss verlaufen und von hier aus weiter in Richtung Hessisch Oldendorf und Hameln führen.
Doch es gibt inzwischen eine Reihe von Kritikern dieser Lösung. Einige Bürger haben sich telefonisch zu Wort gemeldet, Dieter Grabenhorst, der in den Holzäckern wohnt, hat sogar einen Brief an Rintelns Bürgermeister Karl-Heinz Buchholz geschrieben, in dem es unter anderem heißt: "Dann würden sich die Badegäste im Sommer unzumutbar hinter einem Zaun wie in einem Getto wiederfinden. Gerade die Liegewiese oberhalb der Weser macht den Reiz des Weserangerbades aus."
WGS-Fraktionschef Gert Armin Neuhäuser stört sich insbesondere an den immensen Kosten für das neue Stück Radweg mit insgesamt 351
800 Euro für ungefähr 400 Meter Strecke. Zwar müsse die Stadt nur die Hälfte aufbringen, doch auch das sei angesichts der Haushaltslage entschieden zu viel, und letztlich seien es alles Steuermittel, die hier verbaut würden.
Um die Attraktivität der Innenstadt für Radtouristen zu steigern, favorisiert Neuhäuser vielmehr eine weitaus günstigere Lösung: An der Weserbrücke würde er ein interaktives Display aufstellen, das wechselnde Bilder vom Marktplatz und der Innenstadt zeigt als einen weiteren Anreiz für die Radler, in Rinteln Station zu machen. "Da ist man mit rund 5000 Euro dabei, wertet den Radweg auf und fördert den Besuch der Innenstadt - alles andere ist unverantwortlich."
Über das Projekt soll jetzt in der nächsten Bauausschusssitzung am Mittwoch, 2. April, um 18.30 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses diskutiert und beschlossen werden.