Bund ist verkaufsbereit: Angebot für Gesamtkomplex unter 100
000 Euro / Nächste Woche berät VA
Weserpromenade: Stadt will Alten Hafen kaufen
Rinteln (wer).
Für das Projekt "Weserpromenade" wäre es ein großer Wurf: Die Stadt will den Alten Hafen kaufen, für weniger als 100
000 Euro sollen Hafenbecken, Gebäude und Wiesengrundstück in kommunalen Besitz gelangen. Der Flächenerwerb wäre die Voraussetzung, um die Promenaden-Pläne an dieser Stelle in die Tat umzusetzen.
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Der Bund als Eigentümer des Geländes ist verkaufsbereit und hat der Stadt ein konkretes (und durchaus lukratives) Angebot unterbreitet. Die Verwaltung empfiehlt den Ratsgremien, die Immobilie zu kaufen: "Wenn wir hier städtebauliche Ziele durchsetzen wollen, müssen wir die Fläche erwerben", wirbt Bürgermeister Karl-Heinz Buchholz um politische Zustimmung. Eine erste Entscheidung fällt nächste Woche im Verwaltungsausschuss (VA).
Zum Objekt gehören nicht nur das Hafenbecken und die Halbinsel zwischen Hafen und Weser, sondern außer einem Garagengebäude auch ein zweigeschossiges Haus, in dem im Untergeschoss zwei Ferienwohnungen der Bundeswasserstraßenverwaltung, im Obergeschoss eine Mietwohnung untergebracht sind. Die Ferienwohnungen sind bis 2018 für das Sozialwerk der Schifffahrtsverwaltung mietfrei nutzbar - für sie müsste bei Umbau oder Abriss Ersatz geschaffen werden.
Die Architekten-Pläne für die "Weserpromenade" zeigen auf, wie das Gelände in 1a-Lage künftig genutzt werden könnte: Gastronomie entsteht hier, vielleicht ein Hotel. Die Halbinsel soll zugänglich, der Hafen nutzbar gemacht werden. Reine Zukunftsmusik? Mit dem Kauf der Immobilie wäre der erste Schritt zur Realisierung getan.
Lässt sich keine der gewünschten Nutzungen etablieren, könnte die Stadt das Gelände im Zweifel wieder verkaufen. Die Gefahr, die kommunale Kasse mit einer Ladenhüter-Immobilie zu belasten, wird als gering eingeschätzt: Die Stadt ist nicht der einzige Kaufinteressent.
Aber kein Projekt ohne Probleme: Die Spundwände im Hafen sind zum Teil sanierungsbedürftig, der Wasserstand im Sommer relativ niedrig. Wie groß der Aufwand wäre, den Hafen (etwa als Anlegeplatz für Sportboote) herzurichten und zu unterhalten, hat noch niemand nachgerechnet. Geprüft werden müsste bei größeren baulichen Veränderungen zudem die Hochwasser-Situation, an der in Rinteln bekanntlich schon andere städtebauliche Träume zerplatzt sind.