„Es sind die vielen Vereine“, sagt auch Fritz Gehle (76) auf die Frage nach dem Besonderen an seinem Dorf. „Fast jeder hier ist irgendwo drin.“ Zumal Elbrinxen nicht nur die üblichen Vereine hat, sondern obendrein mit spezielleren Zusammenschlüssen wie dem Auswandererverein, der DLRG, dem Motorsportclub, dem Posaunenchor, dem Spielmannszug und dem Verein zum Schutz des Weißstorchs aufwarten kann.
Auch, wenn er selbst seinerzeit fast in den Schützenverein genötigt wurde, sagt Lenger über das Engagement der Menschen im Dorf: „Das ist alles freiwillig.“ Allerdings schränkt Ortsbürgermeister Hermann Wenneker ein: „Wer nicht mitmacht, hat keine Freunde.“
Ganz so golden sind die Zeiten aber auch im vielfach prämierten „Golddorf“ nicht mehr. „Denn das Geld ist knapper geworden“, sagt Fritz Gehle. Und meint, mit Blick auf die Jugend: „Da sitzt nicht mehr soviel Pfeffer drin.“
Weil viele Heranwachsende erst nachmittags aus der Schule kämen, sei mit ihnen heute weniger anzufangen als früher, bedauert auch Lenger. „Aber wenn Detlef von der Heide ruft, kommen sie alle“, lobt er den Chef des Heimat- und Verkehrsvereins. Beim letzten Dorf-Aufräumen hätten so viele junge Leute geholfen wie selten. „Das pflanzt sich von Verein zu Verein fort“, sagt Lenger über die Aktionen im Dorf. „Hier hält sich keiner für ’was Besseres.“ In Elbrinxen packten immer viele gemeinsam an. „Sieben Jahre haben wir an der Marktscheune gebastelt“, erinnert sich Lenger. Als weitere Gemeinschaftsleistungen zählt Wenneker den Erhalt des Freibads, den Schützenplatz-Umbau sowie die Gestaltung des Vogellehrpfads auf. Und er gibt den Ehrenamtlichen Recht: „Wer hier einen Dünkel entwickelt, wird zurückgepfiffen.“ Denn die Elbrinxer sagten einander offen und ehrlich die Meinung.
Allerdings kennt der Ortsbürgermeister noch eine weitere Ursache für die funktionierende Gemeinschaft: „Wir können einmalig gut feiern.“