HESSISCH OLDENDORF. Wenn das Werkhaus aus allen Nähten platzt, ist dort entweder eine Ausstellungseröffnung oder ein Konzert. Dachte man bisher.
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Dass auch der bundesweite Vorlesetag über 70 Zuhörer anlockte, damit hat der Verein für Kinder- und Jugendarbeit mit seinen beiden Vorsitzenden Anke Franke und Christel Detmer allerdings nicht gerechnet. „Alles, was es an Stühlen gab, wurde aufgestellt“, erzählt Detmer.
In diesem Jahr stand der Vorlesetag unter dem Motto „Natur und Umwelt“. „Das Motto war unser Motto“, bringt es Christel Detmer auf den Punkt. „Allerdings sind wir noch ein Stück weitergegangen“, erläutert sie. Da ausschließlich Frauen vorgelesen haben, gab es im Vorfeld bestimmte Anforderungen an die Geschichten, Gedichte und Märchen. „Identitätsfindung haben wir als eigenes Schlagwort benutzt“, erklärt Christel Detmer. Frauen seien schließlich nicht nur Mütter und Ehefrauen, sondern auch Freundinnen, Schwestern, Omas, Tanten, Beichtmütter und Streitschlichterinnen und vieles mehr. „Und zwar kulturübergreifend!“ Das erklärt das vielfältige Programm: Romantisches von Rilke und Mörike steht neben Süntelmärchen oder Geschichten aus dem Orient. „Die Weltreligionen haben viele Gemeinsamkeiten“, so die Laienspielgruppe um Beate von Eisenhart-Ro-the. Mut bewies Sarina Haidary aus Afghanistan. Sie lebt seit drei Jahren in Deutschland. Ihr Beitrag in deutscher Sprache erntet großen Applaus. boh