Bückeburg (thm).
Eine
Entscheidungüber die Erweiterung des Hubschraubermuseums im Allgemeinen und ein zusätzliches Engagement der Stadt Bückeburg an diesem Bauvorhaben im Besonderen ist in der Sitzung des Verwaltungsausschusses am vergangenen Montag noch nicht gefallen, weil konkrete Planungsdaten noch nicht vorlagen. Dennoch rückt ein Votum näher: Noch im Herbst müssen die Anträge gestellt werden, will man für das Projekt EU-Fördermittel in Anspruch nehmen.
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Zurzeit sind genaue Aussagenüber die Höhe der Kosten, die bei Verwirklichen des preisgekrönten Entwurfs von Prof. Dr. Joachim Schürmann entstünden, noch nicht möglich. "Prof. Schürmann erarbeitet gerade die genaue Planung", erläutert Bürgermeister Reiner Brombach nach Gesprächen, die der Architekt und die Stadt in der vergangenen Woche geführt haben. Brombach zufolge wird Schürmann sein Konzept samt detaillierter Kalkulation in zwei Wochen vorlegen. Es soll dann unmittelbar den Fraktionen des Stadtrates zur Beratung vorgelegt werden.
Bislang war als Gesamtsumme für Erweiterungsbau und Umgestaltung der Ausstellung unter museumspädagogischen Gesichtpunkten stets ein Betrag von 2,5 Millionen Euro genannt worden. 1,2 Millionen Euro hat der Bauherr - das Hubschrauberzentrum als Trägerverein des Museums - nach intensivem Spendensammeln in den vergangenen Jahren als Eigenanteil aufgebracht. Etwa der gleiche Betrag soll an EU-Mitteln fließen.
Unlängst war das Bestehen einer Finanzierungslücke von bis zu 700 000 Euro bekannt geworden (wir berichteten). Mit anderen Worten: Inzwischen wird von deutlich über 3 Millionen Euro Kosten gesprochen. Der Unmut darüber in Bückeburg wächst. Da explodieren die Kosten, ohne dass überhaupt nur ein Spaten in den Boden gestochen, ein Steinchen verbaut worden wäre. Nach Adam Riese kann das nur eines bedeuten: Bei der bisherigen Planung hat irgendjemand extrem fehlerhaft gerechnet, oder er hat Planungsvorgaben - in diesem Fall den Kostenrahmen von 2,5 Millionen Euro Gesamtkosten - schlicht ignoriert.
Wie berichtet, möchte Brombach möglichst am Schürmann-Konzept festhalten, schränkte gestern auf Nachfrage jedoch ein: "Natürlich gibt es finanzielle Grenzen." Er ließ allerdings offen, wo für ihn die "Schmerzgrenze" liegt.
Mittlerweile drängt die Zeit, weshalb eine Entscheidung der städtischen Gremien in dieser Angelegenheit unaufhaltsam näher rückt. Sollen für den Bau der Museumserweiterung Fördermittel der Europäischen Union in Anspruch genommen werden, so muss der Bauherr seine Anträge im Herbst dieses Jahres gestellt haben.