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59-jähriger Seggebrucher ist vom Mountainbike-"Virus" infiziert

"Volle Kanne" ist seine Devise

Seggebruch (mw). Vor zehn Jahren hat Reinhard Vogel während eines Urlaubs ein Mountainbike gekauft, um damit ein bisschen herumzuradeln. Heute reist der Seggebrucher per Mountainbike, Rennrad und "Postfahrrad" reißt tausende Kilometer pro Jahr ab und lässt es dabei mitunter richtig "knacken". "Meine Liebe gilt dem Mountainbikefahren", sagt Vogel mit augenzwinkerndem Blick auf seine Frau. Das Fahren im Gelände und das Unvorhergesehene machen für ihn den Reiz aus - und das Tempo.

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"Volle Kanne" sei die Devise, verrät der 59-jährige Vorruheständler. "Geschwindigkeit ist für mich schon immer ein Thema gewesen." Deswegen sei er auch zehn Jahre lang Amateur-Autorennen gefahren. Bis zu 50 Stundenkilometer erreiche er selbst auf geschotterten Wegen mit seinem rund 2500 Euro teuren Mountainbike. Und "auf der letzten Rille" gehe es mitunter durch die Kurven. "Jetzt habe ich doch die größeren Bremsscheiben, da geht es noch besser", strahlt der ehemalige technische Bundesbahnbeamte. Hydraulische Scheibenbremsen mit 180-er Scheiben sorgen dafür, dass er bei Bedarf rasch zum Stillstand kommt. Die im Laufe der Jahre vollzogenen Umbauten an seinem mit einem Federungssystem versehenen Fahrrad hat Vogel alle selber erledigt. Während eines Italienurlaubs vor zehn Jahren hat er das Mountainbike in einem Fahrradgeschäft entdeckt und war sogleich davon fasziniert, erzählt Vogel. Ursprünglich sollte es als Ausgleich zum Beruf und zur Gewichtsreduzierung dienen. Nicht nur, dass aus ehemals 86 Kilogramm Körpergewicht inzwischen 72 geworden sind, aus dem Radeln ist auch eine echte Leidenschaft geworden. "Warum ich das nicht früher gemacht habe, verstehe ich bis heute nicht", sagt Vogel. Außer mit dem Mountainbike ist er mittlerweile auch noch mit einem Rennrad auf Achse. Auch hier geht es ums Tempo: "Wenn ich von der ?Süßen Mutter' in Richtung Obernkirchen runterkomme, dann habe ich 60 Sachen drauf - da überholt mich kein Auto mehr", schwärmt der Seggebrucher. Seinen "Schnitt" mit dem Rennrad habe er "auf fast 30 Stundenkilometer hochgeschraubt". "Die Ausrüstung muss stimmen, dann macht es auch richtig Spaß", erklärt Vogel. Bei Wind und Wetter sei er unterwegs, im Winter aber nur mit dem Mountainbike. Bei Schnee und Eis werden Spikereifen aufgezogen. "Da kann ich's genauso knacken lassen wie in der übrigen Jahreszeit", lacht er übermütig. Vogel tourt nicht nur im Schaumburger Land herum. "Zigmal im Jahr" erklimmt er etwa mit seinem Mountainbike den im Harz gelegenen Brocken. Einmal ist er sogar die rund 150 Kilometer von Seggebruch in den Harz an einem Tag mit dem Rad gefahren. "Ich war platt wie 'ne Briefmarke", erinnert er sich. Am nächsten Tag sei er auf den Brocken gefahren und am darauffolgenden Tag mit dem Fahrrad zurück nach Hause. Rund 5000 Kilometer fährt er alljährlich mit seinen beiden Rädern. Doch damit nicht genug: Seit Februar 2006 fährt er mit dem als "Postfahrrad" genutzten Rad seiner Frau für einen Zustelldienst Post aus. "Ich wollte noch ein bisschen was machen", sagt der Vorruheständler. Zwei Mal die Woche sei er deswegen in Stadthagen unterwegs und bisweilen auch vertretungsweise in der Samtgemeinde Nienstädt. Pro Jahr kommen so nochmal mehr als 3000 Kilometer zusammen.




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