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ÖSSM: Gefahr für Einschleppen des tödlichen Virus ist gering

Vogelgrippe - "Am Steinhuder Meer kein Grund zur Panik"

Steinhuder Meer (jbf). Das tödliche Vogelgrippe-Virus H5N1 rückt weiter nach Europa vor, doch auf deutsche Verhältnisse lassen sich die Fälle in der Türkei nicht übertragen. Für die Meer-Region sieht Thomas Brandt, wissenschaftlicher Leiter der Ökologischen Schutzstation Steinhuder Meer (ÖSSM), kein verändertes Gefahrenpotenzial.

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Vögel, die sich zurzeit am Steinhuder Meer aufhalten, kämen aus Skandinavien und der arktischen Tundra, wo die Vogelgrippe bislang nicht aufgetreten sei. Im Frühjahr würden Zugvögel zurückkommen, deren übliche Route sie über südwestliche Gebiete wie Afrika führt. Einige Storch- und Greifvogelarten flögen über Israel und den Bosporus nach Europa. Doch dass etwa der Weißstorch die Seuche mitbringt, sei äußerst unwahrscheinlich. Die Nähe zu menschlichen Siedlungen und damit zu Hausgeflügel suche der Vogel nur während der Brutzeit in Mitteleuropa. Auch die Geflügelhaltung in Ost- und Südosteuropa lasse sich nicht auf hiesige Verhältnisse übertragen. Er habe sich oft in diesen Ländern aufgehalten, sagt Brandt. Seit jeher lebten die Menschen dort mit ihrem Vieh zusammen. Kontakt von Menschen oder Haustieren mit Zugvögeln bestehe in der Steinhuder-Meer-Region dagegen nicht. "Viele Berichte über die Vogelgrippe in den vergangenen Tagen stufe ich als Effekthascherei ein. Damit wird Panik verbreitet", sagt der Biologe Brandt. Er frage sich auch, ob die hohe Aufmerksamkeit, die den Fällen in der Türkei gewidmet wird, gerechtfertigt ist. "Es gibt andere Gefahren: Trotz aller Warnungen und Verbote hält der Schmuggel von Geflügel und Geflügelprodukten aus Vogelgrippegebieten an". Dagegen werde die Bundesregierung mit harten Strafen vorgehen, versprach Verbraucherschutzminister Horst Seehofer (CSU). Es drohten Bußgelder von bis zu 25 000 Euro.




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