"Völlig unangemessene Polemik":
Landkreis widerspricht Nabu-Chef
Rinteln (wm).
Landkreis-Pressesprecher Klaus Hei-mann hat zu den Vorwürfen des Naturschutzbundes Stellung genommen, der Landkreis habe nicht auf den Antrag der Nabu-Ortsgruppe Rinteln reagiert, die Ellerburg als Naturschutzgebiet auszuweisen.
Richtig sei, dass die Nabu-Ortsgruppe Rinteln auf ihren Antrag vom 3. August 2005 am 29. August eine Eingangsbestätigung erhalten habe, verbunden mit dem Hinweis, dass wegen des aktuellen Verfahrens zur Änderung des Landschaftsschutzgebietes eine Entscheidung über eine Sicherstellung der Ellerburg als Naturschutzgebiet schon verfahrensrechtlich nicht möglich sei.
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Heimann: "Dies wäre in der Tat absurd gewesen - einerseits die Herausnahme der Ellerburg aus dem Landschaftsschutzgebiet zu diskutieren, wie von der Stadt Rinteln vorgeschlagen, zeitgleich aber die Ausweisung desselben Gebietes als Naturschutzgebiet einzuleiten."
Die vom 2. Vorsitzenden Thomas Brandt vorgelegten Darstellungenüber die Bedeutung der Ellerburg als Rast- und Brutgebiet für Vögel und weitere Fauna hätten ja Eingang in das Verfahren gefunden und seien vom Verwaltungsgericht Hannover in der Urteilsbegründung zum Windkraftstandort Westendorf auch gewürdigt worden.
Die Rechtsanwältin des Nabu - die angeblich eine Klage gegen den Landkreis vorbereite - sei bereits im Oktober vorigen Jahres über die Änderung der Landschaftsschutzverordnung und die gerichtliche Überprüfung des Flächennutzungsplanes der Stadt Rinteln informiert worden.
In einem Telefongespräch habe man mit Thomas Brandt nach der Entscheidung des Verwaltungsgerichts zu den geplanten Windkraftanlagen bei Westendorf abgeklärt, dass man jetzt erst einmal die Rechtskraft dieser Entscheidung abwarten müsse - die, so Heimann, ja bekanntlich noch nicht gegeben ist.
Rintelns Nabu-Vorsitzender Nick Büscher sei anscheinend über diesen Verfahrensstand nicht informiert gewesen, anders ließen sich seine in der Presse veröffentlichten Behauptungen kaum erklären.
Was Heimann bedauert, denn normalerweise pflegten der Naturschutzbund und der Landkreis in vielen Verfahren und Projekten hervorragend zusammenzuarbeiten. Schon deshalb sei es nicht ganz glücklich, "wenn einzelne Mitglieder dieses gute Verhältnis durch bewusst wahrheitswidrige Behauptungen und völlig unangemessene Polemik gefährden".