Den Spielbericht sezierte Duran Gök detailliert: "Dass unser Elfmeter unberechtigt war, stimmt nicht. Es lag eine Tätlichkeit von FC-Spieler Kanaa Agbetiafa vor, der sogar die Rote Karte hätte sehen müssen."
Bei der Dauer der Nachspielzeit hatte Duran Gök gemessen, dass nicht wie berichtet sechs, sondern sogar acht Minuten überzogen wurde. Der abschließende Elfmeter brachte ihn endgültig auf die Palme: "Er war absolut unberechtigt, weil Lars Reuther mit Absicht einfädelte. Ein fairer Sportsmann macht so etwas nicht. Er ist kein Vorbild."
Auch die Ereignisse nach Spielschluss wurden nach Meinung von Duran Gök falsch bewertet. Die Tumulte auf dem Platz waren aus seiner Sicht "normale Unmutsäußerungen." Der Schiedsrichter sei nicht gefährdet gewesen. FC-Spielertrainer Lars Reuther stimmte seinem Kollegen nur in einem Punkt zu: "Der Schiedsrichter hätte eher abpfeifen müssen. Es kam zwar häufigerzu Verzögerungen, weil kein Ersatzball zur Verfügung stand. Eine derart lange Nachspielzeit war aber nicht angemessen."
Die beiden Elfmeter beurteilt Reuther allerdings völlig anders. "Der erste für Union war eine Fehlentscheidung und bei meinem habe ich keineswegs eingefädelt. Das weise ich zurück."
Dass direkt nach Spielschluss etliche Personen in Richtung Schiedsrichter stürmten, empfand Reuther durchaus als bedrohlich. "Die Stimmung war eine halbe Stunde nach dem Spiel immer noch äußerst angespannt."
Sven Peters, der zweite Vorsitzende des SV Union Stadthagen, bemühte sich nach Spielschluss und auch in der Woche um Ausgleich. Die Ereignisse nach dem Schlusspfiff wollte er nicht beschönigen, bedauert sie auch, appelliert aber, die Aufregung mit Augenmaß zu beurteilen. "Auch auf anderen Sportplätzen kommt so etwas vor, nur stehen wir bei Union Stadthagen erfahrungsgemäß in einem besonderen Fokus. Wir haben uns in den letzten Jahren mit Erfolg um ein Höchstmaß an Fairness bemüht und bitten nun alle Beteiligten, uns dabei weiter zu unterstützen."