Landtags-Anfrage von Ursula Helmhold (Grüne) zum AWS-Brand / Sander: Werte im Normalbereich
Umweltminister: Keine Gesundheitsgefährdung
Sachsenhagen/Hannover (jpw).
Eine Gesundheitsgefährdung der Bevölkerung als Folge des Großbrandes auf dem Gelände der Deponie in Sachsenhagen hat nach Ansicht von Niedersachsens Umweltminister Hans-Heinrich Sander (FDP) nicht bestanden.
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Der Minister beantwortete damit am vergangenen Freitag im Landtag in Hannover eine entsprechende Anfrage der Abgeordneten Ursula Helmhold (Bündnis 90/Die Grünen). Helmhold hatte darauf hingewiesen, dass bei den relativ groben Messverfahren der Feuerwehren nicht ausgeschlossen werden könne, dass sich durch den Brand gefährliche chemische Substanzen wie Dioxine gebildet hätten.
Nach dem Brand wurden in Aufwuchsproben aus der Nähe der Brandstelle Werte von Dioxinen und Furanen laut Gutachter 0,5 bis 1,7 Nanogramm je Kilogramm gemessen, teilte Sander mit. Diese lägen "im Bereich der Normalwerte für Gras".
Insgesamt hätten sämtliche Messungen während und nach dem Brand keine Hinweise auf überhöhte Werte gesundheitsgefährdender Stoffe ergeben, sagte Sander. Außerdem habe der Abstand des Brandherdes zur nächsten Wohnbebauung etwa einen Kilometer betragen. Ein spezielles Boden- und Flächenbeprobungsprogramm hält der Minister nach den vorliegenden Messergebnissen für nicht erforderlich.
Helmhold hatte weiter gefragt, wie der Landkreis Schaumburg bei der Bewertung und Bewältigung der Folgen von den staatlichen Stellen unterstützt wird. Sander sieht "keinen speziellen, auf den Einzelfall bezogenen Unterstützungsbedarf". Allerdings werde das Ministerium der Frage der Zwischenlagerung von Abfällen unter den Gesichtspunkten der Entsorgungswirtschaft, Lagerungstechnik und insbesondere auch des Brandschutzes verstärkt nachgehen. Die Staatlichen Gewerbeaufsichtsämter seien bereits durch Erlass entsprechen angewiesen worden. Die Brandverhütung und -bekämpfung in Abfallzwischenlagern werde in einer Arbeitsgruppe des Innen- und Umweltministeriums behandelt.