Anwohner des Fasanenwegs beschweren sich: "Liegt am Baugebiet Landmark"
Trotz Drainage und Entwässerungsrost: Regenwasser läuft in Extens Vorgärten
Exten (wm).
Die Gewitterflut am Donnerstagnachmittag der vergangenen Woche hat bei den Anwohnern am Fasanenweg in Exten böse Erinnerungen an Pfingstsonntag geweckt, als Gewittergüsse zwei Familien eine meterhohe Schlammlawine in die Kellerräume gespült hatten (wir berichteten). Das Tiefbauamt der Stadt hatte damals als Sofortmaßnahme schon am Tag darauf einen Wall entlang des Ackers aufschütten lassen, von dem aus Wasser und Schlamm über die Straße auf die Grundstücke gelaufen waren.
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Dieser Damm ist inzwischen durch eine Drainage und Schotter ersetzt worden. Breite Entwässerungsroste liegen über einer Zufahrt zu den Feldern, die Landwirte für ihre schweren Maschinen brauchen.
Am Donnerstag stellten Anwohner am Fasanenweg fest, dass das Wasser sich einen neuen Weg gesucht hat und keineswegsüber die Entwässerungsroste in den Graben und Vorfluter abfließt, sondern daran vorbei.
Manfred Werner, Anwohner am Fasanenweg, der von der Situation auch Fotos gemacht hat, berichtet: "Anwohner standen an diesem Nachmittag gespannt auf Balkonen und am Fenster und beobachteten, wie hoch das Wasser wohl noch steigen würde." Zum Glück sei es glimpflich abgegangen, nur wenig Wasser sei auf die Grundstücke gelaufen.
Tiefbauamtsleiter Helmut Leppin berichtete gestern auf Anfrage, er sei am Freitag zum Fasanenweg gefahren und habe sich vor Ort die Situation angeschaut. Das Tiefbauamt werde an einer kritischen Stelle "nachbessern" und den Schotterwall erhöhen. Grundsätzlich sei er aber der Meinung, "das System funktioniert", der Großteil des Wassers werde auch bei Starkregenfällen in den Vorfluter abgeleitet.
Manfred Werner ist sich nicht so sicher: "Bevor das neue Baugebiet Landmark erschlossen worden ist, versickerte das Regenwasser auf den Feldern. Die Investoren des Baugebiets vergaßen den Fasanenweg und nun haben Altanlieger die Angst und den Schaden. Wir fordern endlich eine vernünftige Oberflächenentwässerung."
Bei Tiefbauamt sieht man es nicht so dramatisch: Die Anwohner selbst könnten ohne großen Aufwand auch etwas tun, um ihre Grundstücke zu schützen, beispielsweise entlang einer Hecke einen Wall anschütten lassen.