Ja, ist das denn auch ein Wunder? Supertramp zählte in den siebziger Jahren zu den besten Pop-Bands weltweit – Pop in seiner schönsten Form, denn das, was die Gruppe bot, war keine leichte Kost, sondern die brillante Kunst des perfekten Songs. Das beherrschten nicht viele. So entstanden Lieder wie „The Logical Song“, „Breakfast in America“ und „Take The Long Way Home“. Unvergessen ist der Live-Longplayer „Live in Paris“, aber Anfang der achtziger Jahre sank der Stern von Supertramp. Mit „It’s raining again“ gab’s noch mal ’nen Hit – und dann war’s aus. Supertramps Feeling für Popharmonien war in den Achtzigern nicht mehr gefragt.
Doch der Ex-Leadsänger Roger Hodgson ging mit einem Soloprogramm im vergangenen Jahr auf Tournee, war auch beim Plaza Festival in Hannover mit von der Partie. Da muss Supertramp-Chef Rick Davies wohl Blut geleckt haben. Zwar nicht (ganz) in Originalbesetzung, jedoch mit den Ur-Mitgliedern John Helliwell (Saxophon/Klarinette) und Bob Siebenberg (Schlagzeug) sowie fünf weiteren langjährigen Mitstreitern, die Davies zusammengetrommelt hat, geht Supertramp auf Welttournee. Schwerpunkt der „Greatest Hits Tour“ ist Deutschland. Für die Band bleibt trotz allem Optimismus eine Unbekannte in der noch offenen Rechnung: Ohne Ex-Sänger Roger Hodgson – d i e Stimme von Supertramp – wird es schwierig, das alte Feeling wieder voll zu entfalten. Wir werden’s hören.