Unterwegs erfuhren die etwa 50 Teilnehmer viel Wissenswertesüber das frühere Schiereichener Rittergut und das vor 70 Jahren der Gemeinde Warber zugeordnete Hevesen. Insbesondere die Geschichte der Heveser Höfe Meier und Pohl stieß auf reges Interesse. Während des Tagesabschlusses auf der Pohlschen Diele schilderte Dr. Roswitha Sommer überaus detail- und informationsreich das Auf und Ab der Hofstellen.
Funde lassen vermuten, dass auf dem von fruchtbarem Geschiebemergel gekennzeichneten Landstrich bereits 1 800 Jahre vor unserer Zeitrechnung Menschen vorübergehend ansässig waren. Erste urkundliche Zeugnisse, die die landwirtschaftliche Bearbeitung des Bodens belegen, datieren aus dem Jahr 1475. Für das Jahr 1533 weisen im Staatsarchiv aufbewahrte Schriftstücke die Existenz der zwei Hofstellen Warneke Dehne und Warneke Hartmann aus. Die Landwirte hatten viele Jahre lang enorme Abgaben zu leisten. Auf der einen Seite hielten Probst und Jungfrauen des Obernkirchener Stifts die Hände auf, auf der anderen Seite verlangten die Schaumburger Grafen wöchentlich zwei Spanntage.
Dennoch brachten es die Besitzer zu einigem Wohlstand. Was nicht zuletzt auch ihre Verwendung im Dreißigjährigen Krieg als Schützen unter Beweis stellt. "Für gewöhnlich", erläuterte Sommer, "zogen die Bauern damals nämlich mit einfachen Lanzen ins Feld".
Der Krieg ging mit gehörigen Verlusten einher. Acht Jahre vor Kriegsende wurde einer der beiden Höfe dem Erdboden gleichgemacht. Dass es danach wieder zügig bergauf ging, belegt eine Notiz über eine 1670 gefeierte Hochzeit. Das Fest präsentierte sich als äußerst üppig ausgestattete Angelegenheit.