Sintflutartiger Regen setzt Häuser, Keller und Kanäle unter Wasser / Großeinsatz der Feuerwehren
Straßen werden zu reißenden Flüssen
Landkreis (clb/la).
Sintflutartige Regenfälle haben gestern reihenweise Gebiete im südlichen Landkreis unter Wasser gesetzt. Schlammlawinen lösten sich von Hängen und Feldern, Flüsse traten über die Ufer, Gullydeckel öffneten sich, zahlreiche Keller wurden geflutet. Betroffen waren hauptsächlich das Stadtgebiet Rinteln und die Ortsteile Exten, Strücken, Hohenrode und Steinbergen sowie Rolfshagen, Borstel, Buchholz und Obernkirchen.
Zahlreiche Feuerwehrleute mussten antreten und Sandsäcke schleppen, um die größere Schäden zu verhindern - allein im Stadtgebiet Rinteln waren nach Schätzungen von Stadtbrandmeister Helmut Meier seit 16 Uhr rund 150 Feuerwehrkräfte im Einsatz.
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Haupteinsatzort war in Rinteln waren die Kendal- sowie die Schraderstraße in der Nordstadt: 60 bis 70 Mann der Rintelner Feuerwehr sowie der Ortswehren Steinbergen, Möllenbeck, Krankenhagen und Todenmann waren laut Meier dort im Einsatz.
In Hohenrode war die Landstraße überschwemmt,
die von der Straßenmeisterei ausgebaggert wurde und bereits gegen 18.30 Uhr wieder befahrbar war. In der Extener Ossenbeeke sowie im Falkenweg war die Exter über die Ufer getreten. Gegen 20 Uhr wurde die Extener "Insel" mit Sandsäcken gesichert, da das Wasser kontinuierlich stieg. Eine Schlammlawine hatte sich in Strücken von der Weserberglandstraße gelöst und beschäftigte dort rund zehn Feuerwehrleute. Die Steinberger Feuerwehr kümmerte sich um die B
83, auf die Schlamm von den umliegenden Feldern gespült worden war. Auch "Auf der Mente" stand das Wasser in den Kellern.
In Gelldorf war die Ortsfeuerwehr seit etwa 17.30 Uhr mit rund 14 Leuten im Einsatz: Dort trat der Liethbachüber die Ufer und überschwemmte mehrere Gärten des Gallgattweges, wie Ortsbrandmeister Bernhard Gläser mitteilte. In Buchholz hatte sich an der Straße "Zum Eichkamp" Schlamm von der Hanglage gelöst und mehrere Häuser geflutet, meldete Wilfried Lahmann von der Rettungsleitstelle Stadthagen.
In Rolfshagen verwandelte der Starkregen einige Straßen zeitweise in reißende Flüsse, und auch in Borstel konnte die Kanalisation die Wassermassen wieder einmal nicht aufnehmen.
"Wir haben schon wieder Land unter, und Regen- und Schmutzwasser läuft in unseren Keller", sagte Rudolf Kuhlmann aus der Borsteler Straße, der wie seine Nachbarn völlig verärgert ist. In Rolfshagen hat es die Anwohner der Straßen "Am Horstsiek", Karlstraße, Rolfshagener Straße und "Die Reihe" am schlimmsten getroffen. Außerdem brachen zahlreiche Straßenränder weg. Das Freibad bleibt heute geschlossen, da Schlamm in das Kinder- und Rutschbecken geflossen ist. Die Auetaler Feuerwehren pumpten bis in den späten Abend unzählige Keller leer und reinigten die Straßen.
4 Bilder
Rannenberger Feuerwehrleute beim Abpumpen in Borstel.