Wolfsburg. Wenn die Sonne scheint, ist jeder Mensch glücklich – könnte man meinen. Dr. Wolfgang Guthardt mag die Sonne. Am allerliebsten aber mag er Wind, Regenwetter und wenn Wolken über den Himmel huschen. Ein Pessimist ist er deswegen noch lange nicht. Guthardt ist der Direktor des Phaeno, einer 9000 Quadratmeter großen Experimentierlandschaft mitten in Wolfsburg. Die ist überdacht, hat nur kleine Fenster – und dennoch herrscht auch bei Sonnenschein Andrang im sogenannten Science-Center, das sogar von außen so aussieht, wie ein modernes Mitmach-Museum eben aussehen muss.
Autor:
Julia Marre
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Wolfsburg. Wenn die Sonne scheint, ist jeder Mensch glücklich – könnte man meinen. Dr. Wolfgang Guthardt mag die Sonne. Am allerliebsten aber mag er Wind, Regenwetter und wenn Wolken über den Himmel huschen. Ein Pessimist ist er deswegen noch lange nicht. Guthardt ist der Direktor des Phaeno, einer 9000 Quadratmeter großen Experimentierlandschaft mitten in Wolfsburg. Die ist überdacht, hat nur kleine Fenster – und dennoch herrscht auch bei Sonnenschein Andrang im sogenannten Science-Center, das sogar von außen so aussieht, wie ein modernes Mitmach-Museum eben aussehen muss.
Im Jahr 2005 ist das Raumschiff aus Beton in Wolfsburg gelandet. Entworfen hat den Bau die renommierte Londoner Architektin Zaha Hadid – mit ihrem Konzept des auf zehn Säulen fußenden Modells gewann sie einen Architektenwettbewerb. „Es heißt“, erklärt Phaeno-Gästeführer Sebastian Schwarz, „sie habe ihre zehn Finger in einen Klumpen Knete gesteckt und so den ersten Entwurf angefertigt.“ Ob das stimmt? Das weiß wohl nur die Architektin selbst. Zumindest ist es eine schöne Geschichte, um sie den 500 bis 1500 Besuchern zu erzählen, die täglich ihre Expedition in die spannende Welt der Wunder starten…
Das Hexenhaus erinnert an Loopingbahnfahren
Im Phaeno-Restaurant, wo der kleine Noah auf seine große Pizza wartet, ist noch immer die Begeisterung zu spüren. „Boooaaah, ist mir schwindelig“, taumelt der Sechsjährige vergnügt zwischen Salatbar und Dessert-Buffet hin und her. Noch immer ist er ganz begeistert. „Gleich nach dem Essen gehe ich da nochmal rein“, verkündet er stolz seinem Vater. Wohin er möchte? Na, ins Hexenhaus. Da gibt’s zwar keine Hexe, aber für manchen einen bösen Zauber: Der Besucher setzt sich nämlich auf eine Bank in einem Häuschen, ehe sich dieses mit all seinen Einrichtungsgegenständen rund um die Bank dreht. Loopingbahnfahren ist nichts dagegen, denn dabei sind die Umdrehungen wenigstens echt. Hier fühlen sie sich nur so an – und lassen die mutigen Gäste nicht selten noch vor dem Haus schwanken.
2 Bilder
Foto: DIALOG
300 Attraktionen für Hobby-Wissenschaftler
Experimentierstationen, die mit der Wahrnehmung ihrer Testpersonen spielen, gibt es jede Menge im Phaeno. Rund 300 Attraktionen warten darauf, überhaupt erst zur Attraktion zu werden – menschliche Mithilfe ist dazu nämlich zwingend erforderlich. Und so herrscht im großzügigen Abenteuerland ein Geräuschwirrwarr aus Klackern, Glucksen, Knallen, Rauschen. Zwischendurch sind verblüffte Gesichter zu sehen oder ist – wie bei Noah, der inzwischen den schrägen „verrückten Salon“ entdeckt hat – ein erstauntes „Boooaaah!“ zu vernehmen. Warum? Weil die Hobby-Wissenschaftler von heute und morgen so viel Spaß am Probieren haben. Da warten Geräte zum Kurbeln, Drücken, Drehen, Tasten, Schieben, Anstubsen, Ziehen und Pumpen.
„Im Phaeno gibt es Wissenschaft zum Anfassen“, erläutert Sebastian Schwarz die Freizeiteinrichtung, in der sich spielerisch jede Menge lernen lässt. Naturwissenschaftliche Zusammenhänge, aber auch technische Details werden hier anschaulich erklärt. Neben dem Wissenschaftstheater, in dem die Empfindungen der Besucher im Mittelpunkt der Vorführungen stehen, kann in Laboren selbst geforscht werden.
Und wer nach dem Auftritt vor der Wärmebildkamera, nach dem Spaziergang im Buchstaben-Regen, nach dem Ausruhen auf dem Fakir-Bett oder nach dem unverzagten Griff an die von Strom durchflossene Plasmakugel noch mehr entdecken möchte, findet im Shop noch ein Geduldspiel für den Heimweg. Oder zwei. Oder drei…
Informationen
Öffnungszeiten: Das Phaeno ist dienstags bis freitags von 9 bis 17 Uhr, samstags, sonntags und an Feiertagen von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Während der Schulferien täglich von 10 bis 18 Uhr.
Eintrittspreise: Erwachsene zahlen 12 Euro Eintritt (ermäßigt 9 Euro), Schüler und Jugendliche 7,50 Euro.
Anreise: Seit der Expo hat Wolfsburg ICE-Anschluss und ist per Bahn von Hannover aus in nur einer halben Stunde zu erreichen. Autofahrer fahren bis zum Kreuz Wolfsburg/Königslutter auf der A 2, dann via A 39 ins Zentrum.
Unterkunft: Wer Wolfsburg ein Wochenende lang besuchen möchte, kann im Phaeno Wochenend- und Ferienpakete buchen, die die Übernachtung im Braunschweiger Avalon Hotelpark Königshof oder im Hotel Tryp Wolfsburg inklusive Frühstück und Abendmenü enthalten.