Claudio Griese (CDU) warnte einmal mehr vor einem Schnellschuss. „Wir legen Wert darauf, das Schulzentrum Nord in sich zu entwickeln“, sagte der Sprecher der schwarz-grünen Mehrheitsgruppe und griff die SPD scharf an, weil sie aus einem im Dezember gefassten Beschluss aller Fraktionen zur Schulträgerschaft ausgeschert sei. „Wenn wir verlässlicher Partner gegenüber den Schulleitungen sein wollen, ist das kein guter Stil“, kritisierte der Christdemokrat vor dem Ausschuss für Finanzen, Personal und Wirtschaft. Griese prangerte zudem an, dass sich die SPD-Fraktion im Kreistag bislang noch zu keinem Finanzierungsbeschluss habe durchringen können. „Das ist kein zielführender Weg. Mit uns wird es ein Herausbrechen des Schulzentrums Nord aus der Schulträgerschaft nicht geben“, bestätigte Griese. Hans Wilhelm Güsgen sprach von einem „abenteuerlichen Vorschlag“ der SPD. „Wer glaubt, dass das alles schnell zu verhandeln ist, glaubt auch noch an den Weihnachtsmann“, sagte er.
„Wir wollen besonnene Gespräche und Verhandlungen, mit dem Ziel, die Schulträgerschaft an den Landkreis zu übertragen – mit einem gemeinsam abgestimmten Schulentwicklungskonzept. Das braucht Zeit“, unterstrich Ursula Wehrmann. Die Fraktionschefin der Grünen wusste zudem zu berichten, dass auch die Leiter der Hamelner Gymnasien die Auffassung der Gruppe verträten und ein Herauslösen des Schulzentrums Nord aus der Schulträgerschaft wenig dienlich sei. Wehrmann sprach sich jedoch namens der Gruppe für eine Aufstockung des Sekundarbereiches II aus, was die Kosten von ursprünglich 20,58 Millionen auf 21,26 Millionen ansteigen lässt. Den Bau einer Einfeldsporthalle dagegen lehnte die Gruppe ab.
„Wenn Sie so schnell wie möglich bauen wollen, müssen Sie heute entscheiden. Egal, ob mit Aufstockung oder Sporthalle“, erklärte Oberbürgermeisterin Susanne Lippmann unter Verweis auf die europaweite Ausschreibung. Gleichfalls kündigte die Verwaltungschefin Probleme für den Ergebnisetat an: „Unser Haushalt wird sich verändern. Der investive Bereich ist mächtig ausgereizt. Sie werden sich manch anderes Thema ersparen können.“
Am 19. März müsse der Rat nun über das Schulzentrum Nord entscheiden. „Alles andere führt zu einem veränderten Fahrplan“, erklärte OB Lippmann.
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