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DGB: Kommunen sollen einkommensschwachen Familien helfen

Schulfonds für Bedürftige?

Landkreis (ssr). Pünktlich zum heutigen Schulbeginn hat der für Schaumburg zuständige DGB-Sekretär Steffen Holz in einem Appell die Schulträger im Landkreis aufgerufen, Schulfonds für einkommensschwache Familien einzurichten. Aus diesen Mitteln könne Bedürftigen über die Sozialverbände finanzielle Unterstützung für die Anschaffung von Schulsachen gewährt werden.

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Im Schreiben des DGB, welches sich an Landrat Heinz-Gerhard Schöttelndreier (SPD), die Mitglieder des Kreistages sowie der Räte in den Städten und Samtgemeinden richtet, werden diese gebeten, in ihren Gremien die Initiative zur Einrichtung von Schulfonds zwecks Gewährung von Schulbeihilfen für einkommensschwache Familien zu ergreifen. "Ohne Schulsachen lernt es sich schlecht", begründet Holz seine Forderung. Aus dem Fonds sollen die Kosten für notwendige Schulsachen wie Ranzen, Füller, Hefte und Turnbeutel erstattet werden. Gerade für ABC-Schützen sei der erste Schultag ein aufregendes Ereignis, auf das sie sich freuen. Für Eltern hingegen sei die Einschulung eine teure Sache: Die Grundausstattung für ein Schulkind mit Tornister, Federmäppchen, Farbkasten und Sportschuhen koste rund 180 Euro. Die laufenden Ausgaben für Tintenpatronen, Hefte oder Kopien pro Schuljahr summierten sich auf mindestens 50 Euro. In höheren Schulstufen überstiegen sie schnell 100 Euro, wenn etwa Kosten für Exkursionen, Eintrittsgelder oder für einen grafikfähigen Taschenrechner anfielen. "Schule kostet Geld - Geld, das Hartz-IV-Bezieher und Arbeitnehmer mit kleinen Verdiensten nicht haben" sagt der DGB-Sprecher. Im Hartz-IV-Satz von monatlich 208 Euro für Kinder im Alter bis zu 14 Jahren seien keine Ausgaben für Schulsachen vorgesehen, für Schreibwaren im Allgemeinen lediglich 1,64 Euro. "Das reicht gerade mal für einen Bleistift und ein Radiergummi, aber schon nicht mehr für ein Päckchen Patronen" so Holz. Auch sei der Ansatz für ein Mittagessen für Schulkinder in Höhe von 79 Cent viel zu niedrig. "Hartz IV raubt so Bildungschancen und macht viele Kinder zu Schulkindern zweiter Klasse". Die Schulträger müssten mit Soforthilfen einspringen, bis höhere Leistungen auf Bundesebene oder Lernmittelfreiheit für sozial Schwache auf Landesebene durchgesetzt sind. "Die Schulsachen werden jetzt gebraucht, die Kinder können nicht warten. Deshalb brauchen wir eine schnelle und unbürokratische Hilfe." Der DGB verweist auf andere Städte, die kommunale Schulbeihilfen eingeführt haben. So gewähre die Stadt Oldenburg 50 Euro pro Schulkind und Schuljahr, in Osnabrück gebe es 50 Euro zum Beginn des 1., 5. und 11. Schuljahres. In Göttingen betrage die Beihilfe 80 Euro für jedes Kind, das eingeschult wird.




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