Obernkirchen (rnk).
Für das Antifaschistische Aktionsbündnis Deister (AAD) hat die Schändung des jüdischen Friedhofes "eindeutig" einen antisemitischen Hintergrund. Dies erkläre sich "aufgrund der Vorgeschichte und der vorhandenen Nazistrukturen in Obernkirchen", erklärte AAD-Sprecherin Kerstin Schmidt in einer Pressemitteilung. Diese Grabschändung reihe sich in eine Serie von gewalttätigen Aktionen der lokalen Neonazi-Szene ein, die bereits Anfang 2006 den "jüdischen Friedhof und ganz Obernkirchen" getroffen habe.
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Ursprünglich, so Schmidt, hätten Schaumburger Neonazis angekündigt, Silvester wiederholt im benachbarten Minden aufmarschieren zu wollen. Allerdings blieb es nur bei einer Ankündigung. "Aber auch ohne diesen Aufmarsch und ohne ihre ungenießbaren Parolen zeigen die Neonazis in unverhohlener Rücksichtslosigkeit, für welche antisemitische Ideologie sie einstehen", kommentierte Schmidt die Grabschändung in der Silvesternacht.
"Damit bleibt es den Opfern der NS-Diktatur auch im 62. Jahr nach der Befreiung verwehrt, Frieden mit Deutschland zu finden", stellte Schmidt klar.