Das Programm des sommerlichen Kleinkunst-Festivals ist im Jubiläumsjahr der Rattenfänger-Sage ein besonders mystisches. Zusätzlich zu den neun Veranstaltungen an inzwischen vier Tagen – vom 13. bis 16. August – haben sich die Veranstalterinnen etwas Besonderes überlegt. „Wir haben Gesichter und Geschichten ausgegraben und stellen, integriert ins Programm, regionale Sagen und bekannte Persönlichkeiten vor“, erklärt Elisabeth Guske vom Kulturbüro der Stadt Hameln.
Der Eintritt ist frei
Da wird erzählt vom „wilden Peter von Hameln“, der 1724 als 13-jähriger Junge in der Nähe der Stadt gefunden wurde und das Verhalten eines Tieres zeigte. Vom Geist eines Mörders, der um seine Tat zu sühnen vor dem Neuen Tore sein Opfer in einer Schubkarre umher schiebt. Und vom Zwergengold, mit dem die Märchenwesen eine Magd für ihre Scherze in der Innenstadt entlohnten.
Doch woher nimmt mal all die Legenden, Anekdoten und Sagen? Fündig geworden seien die Veranstalterinnen vorwiegend im Stadtarchiv, wo alte Zeitschriften, aber auch Sagenbücher „unglaublich viel Material“ lieferten. Schüler aus Hameln und Tündern haben die Legenden und Ereignisse nacherzählt, die in einer lehrreichen Broschüre bei den Veranstaltungen erhältlich sein werden.
„Auch in diesem Jahr ist wieder der Eintritt zu den Veranstaltungen frei“, sagt Marion Komarek von der Sumpfblume – die Veranstaltung wird unterstützt von der Stadt Hameln, dem Landschaftsverband, dem Kulturbüro sowie der Stadtsparkasse Hameln. Ein Sparschwein für Spenden steht an den vier Veranstaltungstagen natürlich trotzdem bereit.
Und von Figurentheater über klassische Musik, von Lesungen über das Vokaltrio Norn, das bereits vor zwei Jahren begeisterte, reicht das Programm bis hin zu Kabarett einem kulturell wertvollen Sonntagsspaziergang zwischen Hämelschenburg und Bad Pyrmont auf den Spuren des Schriftstellers Karl Philipp Moritz – selbstverständlich mit anschließender Lesung.
Angedacht ist, dass die Besucher zwischen den Veranstaltungsorten durch die Stadt flanieren. Die Gärten werden auch im vierten Jahr illuminiert. Da steht dem mystischen Kulturvergnügen nichts mehr im Wege…