Stadthäger (19 und 21) sitzen seit dem Wochenende in U-Haft / Fußtritte und Faustschläge
Randale: Männer rasten auf Bahnhöfen aus
Stadthagen/Haste (ssr).
Schwerer Raub, Körperverletzung, Sachbeschädigung und unerlaubtes Eingreifen in den Bahnverkehr - das ist die Liste von Vorfällen, auf Grund derer zwei junge Männer aus Stadthagen am vergangenen Sonnabend von der Polizei festgenommen worden sind.
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Die Straftaten haben sich demnach, wie die Polizei mitteilte, auf den Bahnhöfen in Haste und Wunstorf abgespielt. Die Festnahmen gelangen in der Wohnung des 19-Jährigen an der Stadthäger Hüttenstraße. Beide Männer sitzen seitdem in Untersuchungshaft. Ein ebenfalls beteiligter 14-jähriger Jugendlicher aus Hameln wurde seinen Eltern übergeben.
Nach Polizeiangaben hatten die Männer am vergangenen Sonnabend um 15.22 Uhr einen Feuerlöscher aus einer Halterung eines aus Hannover am Haster Bahnhof eintreffenden Zuges gerissen und diesen durch eine Scheibe auf den Bahnsteig hinaus geschleudert. Die Scheibe ging dabei zu Bruch. Anschließend versuchten die Täter, die Türentriegelung zu betätigen, nachdem sie zuvor gewaltsam eine Plombierung an einem Sicherungskasten entfernt hatten.
Die Türöffnung misslang den Randalieren jedoch, weil der Zug noch nicht vollständig stand. Da betätigten sie die Notbremse, womit sie eine Zwangsbremsung auslösten. Nach Stillstand des Zuges begab sich der Zugführer sofort zum Tatort und bekam von einem der Männer unvermittelt die Faust ins Gesicht geschlagen. Er lief in seine Fahrerzelle und alarmierte die Polizei.
Unterdessen waren die drei Täter mit einem entgegenkommenden Zug in Richtung Hannover geflüchtet. Nachdem sie gegen 15.40 Uhr in Wunstorf angekommen waren, überfielen sie auf einem der dortigen Bahnsteige drei Jugendliche. Sie traktierten ihre Opfer durch Fußtritte in den Bauch, Faustschläge sowie unzählige Ellenbogen- und Kniestöße. Sie nötigten die Jugendlichen zur Herausgabe mehrerer Wertgegenstände. Dann flüchteten die Täter. Auch die Jugendlichen riefen die Polizei. Sowohl der Zugführer als auch die Jugendlichen konnten präzise Personenbeschreibungen abgeben. Im Verlauf der Fahndung stellte sich daher binnen Minuten heraus, dass die drei Täter am selben Tag gegen 13.55 Uhr bereits auffällig geworden waren, und zwar auf dem Bahnhof in Weetzen. Dort hatte ein Polizeibeamter aus Ronnenberg die Personalien aufgenommen. Von daher konnte die Polizei am späten Nachmittag an der Stadthäger Hüttenstraße zugreifen. Die Behörde bezeichnet den dort wohnenden 19-Jährigen als "offensichtlichen Rädelsführer" der Dreiergruppe.