Positive Reaktionen bei der Kunden-Hotline / Provisorischer Verkauf wird erweitert
Porta Möbel: 300 Anrufe nach Asbest-Schließung
Minden/Porta Westfalica (mt).
Asbest in aller Munde: Nachdem die Porta Möbel GmbH am Freitag die unbefristete Schließung ihres Einrichtungshauses in Barkhausen bekannt gegeben hatte, meldeten sich am Samstag mehr als 300 Anrufer bei der Kunden-Hotline des Unternehmens. Noch ist völlig offen, wann der Verkauf wieder im gewohnten Umfeld vonstatten geht.
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"Die meisten der Anrufe waren durchaus positiv zu bewerten", erklärt Kurt Jox am Montag. Am Freitag hatte der Sprecher der Porta-Geschäftsleitung noch in einer Pressekonferenz das weitere Krisenmanagement seines Unternehmens erläutert. Nachdem der Umbau des 30 000 Quadratmeter großen Verkaufsgebäudes im April in Barkhausen begonnen wurde, traten Anfang August Asbest-Spuren zu Tage.
Sie stammten ausälteren Baumaterialien, die zum Großteil Anfang der 80er-Jahre beseitigt worden waren. Für das Unternehmen bedeutet der Fund jedoch einen wirtschaftlichen Schaden in Höhe von bislang 15 Millionen Euro. Denn unter anderem muss nun fast der gesamte Warenbestand als Sondermüll entsorgt werden, daAsbest Krebs erzeugen kann.
Unterschiedlich waren die Reaktionen auf die Asbest-Meldungen aus den Reihen der Kundschaft. Während sich die einen über die Hotline erkundigten, ob sie nun preisgünstig an Möbel gelangen können, äußerten andere Ängste wegen möglicher gesundheitlicher Gefährdung durch kürzlich erworbene Ware. Wie Jox versichert, verfahre die Porta Möbel GmbH in dieser Frage kulant. Sollten Kunden darauf bestehen, dass ihre noch in der letzten Juliwoche erworbenen Möbelstücke abgeholt und entsorgt würden, veranlasse sein Unternehmen dies. "Natürlich gehen wir auch weiterhin davon aus, dass in diesem Zeitraum für Kunden und Mitarbeiter keine Gefährdung bestanden hat."
Zu gleicher Einschätzung scheinen auch die Berufsgenossenschaft gelangt zu sein. So wurden nach Auskunft von Jox weder für die Porta-Mitarbeiter noch für die an den Umbauarbeiten beteiligten Handwerker ärztliche Untersuchungen angeordnet.
Wegen der Schließung der Verkaufshallen wird der bisherige Zeltverkauf in Barkhausen erweitert. Außerdem soll weitere Ware auch von Lkw aus verkauft werden, um einen Grundbestand des Sortiments vorzuhalten. Es werde noch mindestens eine Woche dauern, bis ein Sanierungskonzept erarbeitet sei, erklärte Jox zur Frage nach weiteren Maßnahmen. Dann erst könnten auch die Ausschreibungen für die einzelnen Gewerke beginnen. "Frühestens in einer Woche lässt sich eine Prognose darüber abgeben, wann wir das Einrichtungshaus öffnen können."