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Nach Schließung in Stadthagen vor einem Jahr: 200 ehemalige Mitarbeiter bleiben arbeitslos / Sozialplan beendet

Otis: Nun geht selbst im Werk Breclav die Angst um

Stadthagen (ibu). Ein Jahr ist es her, dass der Fahrtreppenhersteller Otis sein Werk an der Stadthäger Industriestraße dicht gemacht hat. Seitdem stehen die Fabrikhallen leer, die Mitte der sechziger Jahre auf einem Kartoffelacker hochgezogen worden waren. 360 Mitarbeiter hatte Otis, als das Werk geschlossen wurde. Doch dem weltgrößten Aufzug- und Fahrtreppenhersteller wurde die Produktion in Deutschland zu teuer.

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Mit einer Verlagerung der Fahrtreppenfertigung ins Otis-Werk im tschechischen Breclav könne man 20 Prozent der Kosten sparen, hieß es, als der amerikanische Konzern vor gut eineinhalb Jahren die Schließung des Standorts Stadthagen verkündete. Ein Teil der Produktionsanlagen aus Stadthagen wurde nach Tschechien geschafft. Dort arbeiten 850 Beschäftigte. Von den 360 ehemaligen Otis-Beschäftigten in Stadthagen wechselten 310 in eine Auffanggesellschaft, darunter 50 Ingenieure. Knapp 200 sind nun endgültig arbeitslos, denn die Beschäftigungsgesellschaft endete am 7. Januar. Aus der Tatsache, dass das Gelände noch nicht veräußert ist, hatten zuletzt einige Hoffnung geschöpft. Zwischenzeitlich waren sogar Gerüchte aufgekommen, dass Otis zurückkehren wolle. Doch Otis setze nicht auf "Made in Germany". Man produziere schon immer nach weltweit einheitlichen Qualitätsstandards. Das sieht man bei ThyssenKrupp Elevator in Hamburg anders: In Osteuropa, im nach Ostasien zweiten Wachstumsmarkt im Fahr treppengeschäft, verlangten Kunden oft Rolltreppen aus deutscher Qualitätsproduktion, sagt eine Sprecherin. Doch auch ThyssenKrupp baut vor allem in China Kapazitäten auf. Ein Stadthäger, der ein paar Monate im Otis-Werk in arbeitete, sagt, dass sogar die Beschäftigten in Tschechien inzwischen Angst hätten, das nächste Globalisierungsopfer zu werden.




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