Hochbetrieb bei Ernte auf heimischen Gurkenfeldern / Selberpflücken - das Kilo für 80 Cent
"Othello": Knackig und bevorzugt süß-sauer
Landkreis (sig).
Selberpflücken lohnt sich. Das haben diejenigen erfahren, die in den vergangenen Wochen Erdbeerfelder im Schaumburger Land aufgesucht haben. Vereinzelt gibt es jetzt die Möglichkeit, Himbeeren zu pflücken. Im größeren Umfang jedoch werden seit einigen Tagen Gurken geerntet. Sie sind viel kleiner als die Schlangengurken, die man im Supermarkt kaufen kann, aber sie haben das übliche Einmachformat - und für diesen Zweck sind sie auch gedacht.
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In diesem Sommer sind jene knackigen Freilandfrüchte, die zur Familie der Kürbisgewächse gehören, zwei Wochen früher als üblich reif. Die einjährigen Pflanzen haben viele gelbe Blüten, die nacheinander immer wieder neue Früchte tragen. "Bis Mitte August können sie geerntet werden", sagt der Obst- und Gemüselandwirt Marc Steege aus Algesdorf. Er hat auf einer zwölf Morgen großen Fläche die Sorte Othello angebaut und erzählt dazu: "Diese Gurken enthalten keine Bitterstoffe und sind deshalb ideal zum Einmachen. Die Ernte fällt normal aus, das Wetter war dafür nicht schlecht."
Wenn montags, mittwochs und sonnabends (jeweils vormittags) gepflückt wird, dann sind die aus dem ganzen Schaumburger Land kommenden Kunden auch schon recht früh auf den Beinen. Für die meisten bleibt es nicht bei ein oder zwei Eimern. Der Landwirt stellt ihnen deshalb Schubkarren für den Transport vom Feld zum Wagen zur Verfügung.
Günter Beckmann aus Bückeburg zum Beispiel sammelte so viele der grünen Feldfrüchte ein, dass seine Ehefrau 50 Gläser für die Familie damit füllen kann. Nicht selten kommen Abnehmer, die 50 bis 100 Kilo Gurken mit nach Hause nehmen. Das Kilo kostet 80 Cent. Am Verkaufsstand gibt es übrigens auch Dill, das beliebteste Gurkengewürz, außerdem Zwiebeln, Essig, Senfkörner und vorgefertigte Gewürzmischungen.
Am meisten gefragt ist nach wie vor eine süß-saure Zubereitung. In Ausnahmefällen stellen die einheimischen Kunden, wie zu erfahren war, auch Senfgurken her. Eine Ukrainerin, die unsere Zeitung auf dem Feld antraf, bevorzugt jedoch eine ganz andere Geschmacksrichtung. Sie verwendet keinen Essig, sondern eine Salzlake. Aber solche Gurkensind ja auch in unseren Breitengraden durchaus bekannt.
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Günter Beckmann aus Bückeburg muss seine Ehefrau fleißig unterstützen beim Pflücken. Sie will wieder 50 Gläser füllen.