Richtfest für Anbau des Ratsgymnasiums / Alle hoffen auf September
Noch acht Wochen Frost im Nacken -
"Es wird Zeit, dass es fertig wird"
Stadthagen (jl).
Ein Richtfest eines viergeschossigen Gebäudes sieben Monate nach dem ersten Spatenstich, das hört sich nach gutem Baufortschritt an. Wenn dann aber der Hauptredner in der Person von Landrat Heinz-Gerhard Schöttelndreier sagt: "Es wird Zeit, dass es fertig wird" und auch undeutliche Angaben über den ersten wirklichen Schultag im Anbaudes Ratsgymnasiums fallen, deutet das auf ein Problem hin. Dieses lässt sich genau eingrenzen: acht Wochen Frost, acht Wochen arg eingeschränktes Arbeiten. Die Aufholjagd läuft.
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Schöttelndreier wies in seiner Richtfest-Rede darauf hin, dass der Kreis dabei sei, 18,7 Millionen Euro in seine Schulen zu investieren. Überwiegend geschehe dies wegen der Schulstrukturreform. Beim Ratsgymnasium sei der Anbau aber längst auch ohne Reform nötig gewesen. Die Schule habe sehr lange gewartet. Die "hohe Investition in die Zukunft der Schüler" wird im Fall des Anbaus 5,2 Millionen Euro kosten. Für diese Summe bekommt der Kreis keinen Bundeszuschuss wie bei vielen jüngeren Schulbauten.
Im Rohbau fertig und im ersten Stadium des Ausbaus befindlich sind 15 allgemeine Unterrichtsräume, acht Fachräume für die Naturwissenschaften, ein Lehrerzimmer und neue Kunsträume. Laut Schöttelndreier entsteht da an der Jahnstraße "kein Luxus", sondern "ausschließlich Notwendiges".
Bei einem Rundgang durch den Rohbau sagte Kreisbauamtsleiter Fritz Klebe auf Anfrage, dass die Bauarbeiten wegen der langen Frostperiode acht Wochen in Rückstand geraten sei. Die Mitarbeiter der Firma Wolter aus Rinteln hätten zwar bei eisiger Kälte Verschalungen erstellen können, aber lange Zeit keinen Beton gießen können. "Wir versuchen, das jetzt aufzuholen. Die Firmen, die fast alle aus der Region stammen, ziehen sehr gut mit", so Klebe. Deswegen hatte Schöttelndreier den Fertigstellungstermin mit "Ende August, spätestens September" umschrieben.
Schulleiterin Angelika Hasemann freute sich auf den Zeitpunkt, wenn "die große Familie des Ratsgymnasiums wieder unter einem Dach" sei. In den vergangenen zwei Jahren sei das Kollegium vermutlich zum fittesten in ganz Niedersachsen geworden, weil die Kollegen in den Pausen ständig zwischen dem Stammhaus, der Grundschule Am Sonnenbrink sowie der Schule Hinter der Burg hin- und her pendeln würden - und die Schüler zum Teil auch. Die Pädagogin war sich sicher, dass das Lernen im Neubau mit Sicherheit "Spaß machen wird".