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Stadthäger Gastwirte sind beim Rauchverbot geteilter Meinung / Hier Raucherraum, dort nicht

No Smoking? - "Das ist auch eine Imagefrage"

Stadthagen (mw). Die Bundesländer haben sich darauf verständigt, ein Rauchverbot einzuführen, das unter anderem in Gaststätten gelten soll. In Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen ist indes noch offen, ob es Ausnahmen geben wird. Wie beurteilen Stadthäger Gastwirte diese Problematik?

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Das Rauchen sollte "absolut verboten" werden, sagt Guiyung Ahn-Bosch, Inhaber des Hotel-Restaurants "Zur Amtspforte". Rund 20 Prozent seiner Gäste seien zwar Raucher, dennoch wäre ein entsprechendes Verbot für ihn kein Problem. Insofern plant er auch keinen "Raucherraum" für eine mögliche Ausnahmeregelung. "Ich persönlich begrüße das", meint Götz Knauer, Inhaber des "Torschreiber Hauses" zum Rauchverbot. Er könne aber nachvollziehen, dass sich Raucher in ihrem Genuss gestört fühlen würden. Ein paar Gäste hätten bereits geäußert, dass sie nicht mehr kämen, wenn das Rauchen untersagt werden würde.Dafür, so hofft Knauer, kämen aber möglicherweise mehr Nichtraucher. Im Falle einer Ausnahmeregelung bleibe er dabei, Rauchern und Nichtrauchern zwei getrennte Räume anzubieten. Eine andere Möglichkeit habe er nicht. Rund 75 Prozent seiner Gäste seien Raucher, so "Dudelsack"-Inhaber Norbert Kosse. Bei einem Verbot "machen wir ein Vereinsheim daraus". Das Verbot wäre somit umgangen. Sollte es zur Ausnahmeregelung kommen, werde der "Dudelsack" eine Raucherkneipe. Für eine Kneipe wäre ein Rauchverbot "problematisch", sagt Ecki Matuschek, Geschäftsführer des "Pflaumenbaums". "Mit Sicherheit" gebe es Umsatzeinbußen. Man sollte es den Nichtrauchern überlassen, ob sie in eine Kneipe mit Rauchern gehen. Etwa 80 Prozent seiner Gäste rauchen, schätzt er. Undwenn die Ausnahmeregelung greift? In seinem Lokal sei eine räumliche Trennung schwierig umzusetzen - lediglich eine kleine Ecke eigne sich dafür. Es sollte daher die Möglichkeit geben, den Betrieb zur Raucherkneipe zu erklären. Aber: "Es ist auch eine Imagefrage", so Matuschek. "Ich lasse es auf mich zukommen." "Kanapee"-Inhaber Heinz Klussmann wird für Raucher einen beheizten Winterpavillon im Außenbereich errichten, unabhängig von einer möglichen Ausnahmeregel. Einbußen beim Umsatz befürchtet er nicht. Bereits jetzt gibt es laut Klussmann einen belüfteten Nichtraucherbereich, der "gut angenommen" wird und eher einen Umsatzzuwachs beschert hat. Auch Frank Gerecht, Inhaber des "La Piazzetta", sieht keine Gefahr für die Umsätze, wenn das Rauchen verboten wird. In anderen Ländern sei genau das Gegenteil eingetreten. Wichtig sei, dass das Verbot einheitlich - ohne Ausnahme - geregelt wird. "Wir haben nicht die Möglichkeit, etwas abzutrennen." Sollte es eine Ausnahmeregelung geben, werde das "La Piazzetta"ein Nichtraucherlokal. "Ich persönlich bin ohnehin dafür." Etwa 30 Prozent seiner Gäste rauchen, sagt "Ratskeller"-Inhaber Norbert Krüger. Bereits jetzt gebe es Nichtrauchertische. Bei einem Rauchverbot befürchtet er in den ersten Monaten finanzielle Einbußen, dann jedoch werde es sich einpegeln. "Im Sommer können wir tricksen, indem die Gäste draußen rauchen." Im Falle der Ausnahmeregelung würde er die "Lönsstube" als Raucherraum vorsehen.




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