Knotenpunkt bei Rodenberg soll verlegt werden / Kraterzoo nicht mehr berührt / Kosten sinken
Neue Pläne für B
65: Trasse wird versenkt
Rodenberg (bab).
Rodenberg hat eine Ausbauvariante der B
65 gefunden, die den Kreuzungspunkt betrifft und für alle Fraktionen akzeptabel ist. Innerhalb von sechs Wochen ist ein entsprechender Plan entstanden. Die Variante, die jetzt im Rathaus vorgestellt wurde, ist dem Vernehmen nach sogar um einiges kostengünstiger.
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Nach den neuen Vorstellungen, die bereits mit dem Landkreis, der Straßenbauverwaltung und dem Planungsbüro Kirchner abgesprochen sind, wird das kritisierte Brückenbauwerk vor den Rodenberger Toren wegfallen. Der Kreuzungsbereich verschiebt sich nach Osten, und die B
442 wird bis zu dieser Kreuzung gerade durchgezogen. Ein neues Verbindungsstück zwischen B
442 und K
53 soll entstehen. Die derzeitige Fahrbahn, die im Norden parallel zum Baugebiet Grover Grenze führt, wird vorerst stillgelegt.
Die Initiative, sich noch einmal gemeinsam an den Tisch zu setzen, sei von Kreistagsmitglied Heinrich Oppenhausen (SPD) aus Apelern ausgegangen, sagte Stadtdirektor Uwe Heilmann. "Wir sind dankbar, dass der Landkreis mitgeholfen hat", denn nun sei eine Variante entstanden, der alle Fraktionen zustimmen könnten. Der Verwaltungsausschuss und der Rat der Stadt Rodenberg haben sich in einer gemeinsamen Sitzung einstimmig dafür ausgesprochen.
Die Vorteile sind aus Rodenberger Sicht vielfältig. Das Gelände am vorgesehenen Knotenpunkt ist so beschaffen, dass die B 65 versenkt werden kann, weil dort eine Kuppe liegt. "Die B
65 kommt aus einer Niederung und wirdüber die Kuppe geführt", so Heilmann. In die Anhöhe werde für die Trasse eine Art Trog eingearbeitet, so dass die Bundesstraße nahezu höhengleich verläuft.
Das habe zur Folge, dass die B
442 die B
65überqueren muss, erläutert Heilmann. Da diese jedoch schlanker wäre als die ursprünglich geplante Brücke und zudem von Süd nach Nord gehe und nicht von West nach Ost, sei optisch viel gewonnen. "Das ist ein gutes gestalterisches Element. Wir sehen von diesem Abschnitt nichts mehr", meint der Stadtdirektor. "Wir können uns vorstellen, dass sich das auch auf Lärm und Emissionen positiv auswirkt", fügt Oppenhausen hinzu.
Die Straße, die derzeit von Rodenberg nach Bad Nenndorf führt (K
53) , soll an der künftigen B
65-Trasse enden. Davor würde dann eine Zufahrtsmöglichkeit zum Kreuzungspunkt eingerichtet (K
53 neu). Für Radfahrer und Fußgänger will die Stadt eine Fußgängerbrücke über die neue Trasse der B
65 bauen.
"Wir würden uns an den Mehrkosten beteiligen", sagt Heilmann zu der Finanzierung der neuen Variante. Doch noch sei nicht sicher, wer welche Kosten trägt. Das bestätigt der stellvertretende Baudezernent des Landkreises, Fritz Klebe. "Wir wissen noch nicht, was der Bund übernimmt." Beim Landkreis halteman die neuen Planungen für eine gute Lösung, "die sogar noch preiswerter wird als die alte", so Klebe. Heilmann hat vom Planungsbüro einen Betrag von 230
000 Euro genannt bekommen, der eingespart werden könnte.
Bad Nenndorfs Stadtdirektor Bernd Reese sieht in den Plänen eine "vernünftige Weiterentwicklung" durch gemeinsames Vorgehen Bad Nenndorfs und Rodenbergs, die auch den Zoo am Krater nun nicht mehr berührt. Auch die kritischen geologischen Stellen, so genannte Erdfall-Trichter, eine Hinterlassenschaft des Bergbaus, könne man so umgehen.
Der politische Prozess müsse jedoch in Bad Nenndorf noch abgeschlossen werden. Detailfragen, die Bad Nenndorf betreffen, werden in den Gremien noch erörtert werden müssen. "Wir werden in den nächsten sechs Wochen zur Meinungsfindung kommen", so Reese.
Heilmann sieht noch einen Vorteil für beide Kommunen darin, dass es Platz für neues Gewerbe geben könnte. In dem Viereck, das zwischen B 442, K 53 neu/B 65, K 53 alt und der Grover Grenze entstehen würde, könnten nach seiner Meinung beide Kommunen entsprechende Voraussetzungen schaffen.
Der Landkreis will das Planfeststellungsverfahren um den Jahreswechsel herum einleiten. "Ziel ist es, das Verfahren im nächsten Jahr durchzuziehen", so Klebe.