Es lässt sich nun einmal nicht leugnen: Ein swingender Sound hat immer noch seine Anhänger in allen Altersklassen. Er geht ins Ohr, sorgt für angenehme rhythmische Schwingungen und damit für gute Laune. Unbeteiligte Zuhörer gibt es dabei nicht. Im Gegenteil: Es fällt schwer, während des Konzertes ruhig sitzen zu bleiben.
Namhafte Bands wie die von Glenn Miller und Benny Goodman oder Count Basie füllten die Säle ebenso wie später Bert Kämpfert und James Last. Inzwischen gibt es eine unübersehbar große Fülle von Kompositionen, die Weltruf erlangt haben. Und eine lohnende Auswahl davon präsentierte Bandleader Karl-Heinz Hölscher mit seinem Ensemble
Nichts war verstaubt von dem, was die früheren Militärmusiker aus ihrem Repertoire an jazzigem und swingendem Sound zu bieten hatten. Besonders erfreulich: Hölschers Trompeten, Posaunen, Saxophone und Klarinetten können auch ganz weiche und zugleich verhaltene Klangbilder anstimmen. Umso mitreißender wirkten dann die Steigerungen wie zum Beispiel bei den Hits "Sing, sing" und "Big Spender". "In the Mood" setzte einen eindrucksvollen emotionalen Schlusspunkt unter die erste Hälfte. Diese Komposition wird Glenn Miller zugeschrieben, stammt aber von Joe Garland.
Ein heiße Nummer im zweiten Teil war Millers dahin dampfendes und stampfendes "Chattanooga Choo Choo". Dazu kamen Boogie-Rhythmen, "Pink Panther" und bei den Zugaben das "Don`t be that Way" des großen amerikanischen Star-Klarinettisten und Bandleaders Benny Goodman. Mit der Feststellung, dass ein Mann nicht immer schön sein muss, kam ein beliebter Schlager zu Ehren, der in der Nachkriegszeit zum Repertoire jeder Musikbox gehörte. Langer Applaus im Kursaal.