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Angebote, die viel zu wenig bekannt sind / Taxiunternehmen sagen: "Wir haben noch Kapazitäten frei"

Mobil mit Sammeltaxi und Fifty-Fifty-Taxi

Rinteln (cok). "Hier ist noch Luft drin!" sagt Sven Oehlmann. "Es könnte noch mehr sein!" Er ist Betriebsleiter der Verkehrsbetriebe Extertal (VBE) und spricht von der Auslastung der so genannten Anruf-Sammeltaxis, kurz AST. Die ergänzen seit Mitte der 90-er Jahre auch in der Rintelner Umgebung den öffentlichen Buslinienverkehr über die Dörfer, und zwar immerdann, wenn sie wirklich gebraucht werden.

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"Man darf sie aber nicht mit einem normalen Taxi verwechseln", so sein Kollege Uwe Kortemeier, Teamleiter des Busverkehrs. Die Sammeltaxis haben einen festgelegten Fahrplan, der Einstieg ist immer an einer Bushaltestelle. Wer also jenseits der regulären Busfahrzeiten vom Dorf in die Stadt und umgekehrt fahren will, der sollte die Abfahrzeiten wissen und mindestens eine Stunde vor dem gewünschten Termin die AST-Nummer (siehe Kasten) wählen. Abgesetzt wird er dann so nah wie möglich an der eigenen Haustür. Werktags ab etwa 20 Uhr, samstags ab 14 Uhr und sonntags ab 9 Uhr stehen die Sammeltaxis im Stundenabstand für ihre Kunden bereit, und jede zweite Runde wird dann auch tatsächlich gefahren, mit durchschnittlich 1,26 Fahrgästen an Bord. "Es ist also noch Spielraum vorhanden", erklärt der Betriebsleiter. "Erst ab einer Nachfrage, bei der durchschnittlich drei Personen pro Fahrt zusammenkämen, würde die Größe der Fahrzeuge so nicht ausreichen." Aber obwohl eine größere Nutzung des AST-Angebotes sehr wünschenswert wäre, sind Sven Oehlmann und sein Kollege Uwe Kortemeier von diesem flexiblen Konzept im Öffentlichen Personennahverkehr(ÖPNV) rundherum überzeugt. "Gerade die Tatsache, dass nicht jede Fahrmöglichkeit in Anspruch genommen wird, zeigt ja, was für ein wirtschaftlicher und ökologischer Unsinn es wäre, hier normale Busse im Leerlauf die Linie abfahren zu lassen", betont Sven Oehlmann. Die Verkehrsbetriebe Extertal beschäftigen Taxiunternehmen als Subunternehmer (in Rinteln ist das Taxi Ebeling und Taxiruf Heinz Pohl), die den AST-Betrieb ohne große Umstände in ihren täglichen Arbeitsablauf integrieren können. Sie stehen, anders als Busfahrer, sowieso rund um die Uhr auf Abruf bereit. Kassieren tun sie von den AST-Fahrgästen keinen Taxitarif, sondern nur zusätzlich zum üblichen Busfahrpreis zwei Euro "Komfort-Zuschlag". Die Städte und Gemeinden beteiligen sich mit einem jährlichen finanziellen Zuschuss. "Dieser besondere Service könnte sich ruhig noch ein bisschen mehr unter den Leuten herumsprechen", meint auch Christine Pohl vom "Taxiruf". "Wir haben noch genug Kapazitäten frei!" Sie bedauert auch, dass die VBE keine Konzessionen dafür besitzt, auch an den Werktags-Nachmittagen Sammeltaxis einzusetzen. In Dörfern wie zum Beispiel dem kleinen Wennenkamp fahren dann nämlich keine Busse mehr in die Stadt und zurück: "Und die älteren Leute, die wollen auch mal in Ruhe einkaufen und nicht mittags schon wieder zurückfahren!" Außerdem weist sie auf das so genannte "Fifty-Fifty-Taxi" hin, ein Projekt des Landkreises speziell für junge Leute zwischen 15 und 25 Jahren, die nach Disco- oder Partybesuch nachts nicht mit dem eigenen Auto fahren wollen (oder sollten!). Für sie kostet eine Taxifahrt bei Taxiruf Heinz Pohl nur die Hälfte, wenn sie sich im Bürgerbüro unter Vorlage ihres Personalausweises einen "Fifty-Fifty-Bon" abholen. "Überall sonst im Landkreis wird dieses tolle Angebot viel genutzt, nur in Rinteln ist das noch viel zu wenig publik!" so Christine Pohl.




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