Nach wie vor sind es vor allem kleine und kleinste Kinder, die von ihren Eltern bei der DLRG für die Anfängerschwimmausbildung und das Jugendtraining angemeldet werden. "Die Bevölkerung nimmt uns vor allem als Servicebetrieb in Anspruch, um den eigenen Kindern das Schwimmen beizubringen", bemerkte Ortwin Kreft süffisant. Der Massenansturm von Jungmitgliedern konzentriere sich daher vor allem auf die drei Übungszeiten der DLRG am Dienstagabend im Bückeburger Hallenbad: "Wir haben dort bisweilen 80 Kinder und mehr gleichzeitig im Becken", so der Vorsitzende, "man kann sich vielleicht vorstellen, was für Anforderungen das an unsere Übungsleiter stellt."
Angesichts eines solchen Ansturms sei es auch zwingend erforderlich, den Eltern dieser Kinder den Zutritt zum Hallenbad zu verwehren, auch wenn das bei den Betroffenen nicht immer auf Verständnis stoße. "Ein geregelter Übungsbetrieb wäre sonst überhaupt nicht aufrechtzuerhalten." Leider sei die Zahl der Übungsleiter nicht im gleichen Maße gestiegen wie die Zahl der Schwimmanfänger. Ein riesiges Kompliment richtete der zweite Vorsitzende Matthias Kraft daher an die Trainingscrew der DLRG Bückeburg dafür, den enormen Anforderungen dieses Übungsbetriebes dennoch standzuhalten und stets eine strukturierte und hochqualifizierte Ausbildung zu gewährleisten. "Lasst Euch nicht ärgern und bleibt gelassen", ermutigte Kraft sein Team, selbst wenn es einmal - so wie ihm selbstvor Kurzem - passiere, dass urplötzlich der Vater eines Schwimmanfängers in Winterstiefeln im Hallenbad auftauche, um den DLRG-Übungsleitern seine persönlichen Ansichten über den Ausbildungsstand seines Sprösslings kundzutun.
Generell komme der Schwimmausbildung eine wachsende Bedeutung zu, betonte Ortwin Kreft. In Deutschland würden immer mehr öffentliche Schwimmbäder geschlossen, mit entsprechend katastrophalen Folgen für Kinder und Jugendliche: "Schon jetzt kann bundesweit jeder vierte Grundschüler nicht mehr richtig schwimmen." Daher sei in den nächsten Jahren auch mit einer Zunahme von Ertrinkungsfällen zu rechnen.
Noch nicht weitergekommen ist man mit der Suche nach einem neuen Vereinsdomizil. Seit fünf Jahren residiert die DLRG Bückeburg zur Miete in einem Hofgebäude an der Scheier Straße. Zurzeit spart der eingetragene Verein fleißig für eigene vier Wände an, hat aber noch keine geeigneten gefunden. "Mit unserer Ausrüstung und unserem Bedarf an Schulungsräumen können wir schon lange nicht mehr überall untergebracht werden", so Ortwin Kreft. "Mit einer oder zwei Doppelgaragen ist es da lange nicht getan." Seit Jahren liebäugelt die DLRG mit dem alten Umkleidetrakt des Bückeburger Bergbades. Um hierhin übersiedeln zu können, fehlen jedoch entscheidende Vorraussetzungen seitens der Stadt.