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Bad Nenndorf wird bunt / Bündnis gegen Rechtsextremismus veranstaltet Kulturfest

Mit Witz und Mut gegen den rechten Spuk

Bad Nenndorf (rwe). Wehret den Anfängen, haben sich einige Bad Nenndorfer und Schaumburger mit Blick auf die rechten Aufmärsche in den vergangenen Wochen vorgenommen. Sie planen für den 29. Juli ein Kulturfest unter dem Motto "Bad Nenndorf ist bunt". Es ist eine Antwort auf eine für den Tag angemeldete NPD-Kundgebung.

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So bunt wie das Motto war auch die Gruppe, die sich im Jugendzentrum getroffen hat, um eine Protestveranstaltung der kreativen Art vorzubereiten. Vertreter derörtlichen Parteien, des DGB, der Arbeiterwohlfahrt, der jüdischen Gemeinde, der Kirche oder der Interessengemeinschaft Bad Nenndorf haben gemeinsam mit Landrat Heinz-Gerhard Schöttelndreier und Bürgermeisterin Gudrun Olk ihr Vorhaben auf den Weg gebracht. Mit Kunst, Kultur, Reden und Musik wollen sie zusammen mit vielen Bürgern aus der Stadt und Schaumburg bei einem Fest im Kurpark ein Zeichen setzen: Rechte Märsche sind unerwünscht. Der Termin für das Fest am 29. Juli kommt nicht von ungefähr. Denn für diesen Tag hat das "Ehrenkomitee 8. Mai" - wie schon einmal im Mai - zu einem Trauermarsch in Bad Nenndorf aufgerufen. Doch dieses Mal dürfte es nicht bei einem Häufchen von 20 bis 25 Gesinnungsgenossen bleiben, die kaum jemand wahrnimmt und die am Ende nicht mehr zu Stande bringen, als gemeinsam ein Eis zu essen. Versammlungsleiter ist eine bekannte Nazigröße aus Hamburg. Dem Mann wird zugetraut, mehrere hundert Anhänger aus der rechten Szene zu mobilisieren. Da sorgen sich Vertreter aus vielen gesellschaftlichen Gruppen: Das Wincklerbad könnte durch seine Vergangenheit als britisches Militärgefängnis zum Wallfahrtsort für rechte Gruppen werden. Mit einem Aufruf wollen die Initiatoren die Bürger wachrütteln. Sie erinnern in ihrem Brief an das "groteske Schauspiel" der vergangenen Wochen: "Unser Ort wird als Kulisse für menschenverachtende braune Propaganda missbraucht. Machen wir diesem widerwärtigen Spuk ein Ende." Dabei zitieren die Unterzeichner, zu denen auch SPD-Bundestagsabgeordneter Sebastian Edathy gehört, den Bundestagspräsidenten Lammert: "Wir haben jeden Anzeichen von Rechtsextremismus mit Sorgfalt zu registrieren und besonders konsequent dagegen vorzugehen." Das soll deshalb auch in der "weltoffenen und toleranten Kur stadt" geschehen: mit Phantasie, Witz und Mut bei einem farbenfrohen Fest im Kurpark. Ganz nach dem Motto: "Bad Nenndorf steht auf, Bad Nenndorf wehrt sich, Bad Nenndorf ist bunt."




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