Für die Großen ist die Fahrt mit dem Segler, dessen Heimathafen Amsterdam ist, ein tolles Erlebnis. Für die Kleinen ist es ein Abenteuer. Sie dürfen der jungen, freundlichen und sehr engagierten Schiffscrew beim Klarmachen der Segel helfen. Dazu gehört, dass sie auch mal das Steuerrad des Kapitäns übernehmen und den 50 Meter langen Großsegler auf Kurs halten.
Der Rumpf des Schiffes stammt von einem Fischereifahrzeug, das 1958 durch die Werft in Urk in den Niederlanden gebaut und von 2003 bis 2005 in Harlingen entkernt und neu aufgebaut wurde. Es ist somit eines der jüngsten Schiffe in der internationalen Flotte der Großsegler. Die europäischen Gewässer befährt die „Brigg Mercedes“ von Monte Carlo über England bis Rostock, wo sie in diesen Tagen auf der „Hanse Sail“ erwartet wird.
Wie die Segel an den 35 Meter hohen Masten gesetzt werden, demonstriert Magdalena Haug. Die Schiffsmechanikerin hatte sich auf einem Containerschiff anheuern lassen, bevor sie sich ihren Traum erfüllte, auf einem Großsegler zu arbeiten. Und die Arbeit ist schwierig – davon können sich die Passagiere überzeugen: Neben der Beachtung hoher Sicherheitsstandards und absoluter Gewissenhaftigkeit sind Muskelkraft und Mut erforderlich. Muskelkraft, um das 900 Quadratmeter große Segeltuch in den Wind zu stellen, es aber auch wieder einzuholen und zu sichern. Mut, um in die Takelage zu klettern, wenn es
dort hakt.