Ergebnis: Von den insgesamt 4119 Fahrzeugen, die an zwei beliebigen Werktagen zur Mittags- sowie zur Nachtzeit aus Richtung
Luhden
kommend den Kurort passierten, hatten - nur - 184 (4,47 Prozent) eine Länge von sechs bis zehn, 50 (1,21 Prozent) eine Länge von zehn bis 25 Metern. Nicht viel anders sieht es bei den insgesamt 4472 Fahrzeugen aus, die im selben Zeitraum aus Richtung
Ahnsen
anfuhren: 235 (5,26 Prozent) hatten eine Länge von sechs bis zehn Metern - nur - 49 (1,1 Prozent) eine Länge von zehn bis 25 Metern.
Dabei stehen die bis zu zehn Meter langen Fahrzeuge, die das Gerät erfasst hat, meist für kleinere Lkw oder größere "Sprinter", die zehn bis 25 Meter langen Fahrzeuge für "richtige" Brummis.
"Diese - geringen - Zahlen", sagen Wolfgang Meier und Siegfried Kaboth, "decken sich mit dem, was wir bei unseren eigenen Kontrollen festgestellt haben". Die Feststellungen des Haupt- und des Oberkommissars der Polizeistation Bad Eilsen relativieren die Ergebnisse des Messgeräts allerdings in einem wesentlichen Punkt. Denn ohne die "Augenkontrolle" durch die Beamten, liefert das Gerät ein schiefes Bild.
Die Polizisten hatten den Verkehr in Bad Eilsen an drei Werktagen zu unterschiedlichen Zeiten kontrolliert. Ergebnis: "In der Mittagszeit von 13.20 bis 14.30 Uhr hätte das Messgerät elf Fahrzeuge erfasst, die wegen ihrer Länge als Lkw und damit als mutmaßliche Verkehrssünder registriert worden wären", sagt Meier. Zehn dieser Fahrzeuge durften den Kurort aber passieren - zum Beispiel, weil es sich dabei um Pkw mit Anhänger oder Linienbusse und eben nicht um Lkw handelte. "Nur eine Durchfahrt", rechnet der Beamte, "war also ein Verstoß". Zwischen 8.15 und 9.15 Uhr hätte das Messgerät 20 Fahrzeuge mit Übergröße registriert. "Von denen", weiß Kaboth, "waren aber 15 legal und nur fünf illegal unterwegs". Zwischen 12 und 13 Uhr hätte das Messgerät 15 Großfahrzeuge gemeldet - allerdings durften zwölf von ihnen fahren und nur drei nicht. Die Betroffenen wurden von den Beamten angehalten und zum Teil verwarnt.
Weil die Zahl der tatsächlichen Verstöße also "gering" ist, sieht die Polizei keinen Grund für Schwerpunktkontrollen im Kurort. Statt dessen wird jetzt die Straßenmeisterei Rinteln tätig. "In Kürze werden die Schilder, die Lkw das Passieren Bad Eilsens verbieten, bereits an den Vorwegweisern angebracht", sagt Schönemann. Auch der Bürgermeister geht nämlich nicht davon aus, dass die Wenigen, die verbotswidrig durch den Kurort rauschen, das mit Vorsatz tun. "Sie sehen die bisherigen Bleche, so es sie überhaupt gibt, einfach zu spät und können mit ihrem Gespann dann nicht mehr wenden."
Die Ergebnisse des Messgeräts im Detail:
Donnerstagmittag
, 13 bis 15 Uhr, Zahl der Fahrzeuge aus Richtung
Luhden
:
Bis 2 Meter: 9;
2 bis 6 Meter: 440;
6 bis 10 Meter: 23;
10 bis 25 Meter: 8.
Aus Richtung
Ahnsen
:
Bis 2 Meter: 13;
2 bis 6 Meter: 478;
6 bis 10 Meter: 21;
10 bis 25 Meter: 6.
Insgesamt
998 Fahrzeuge, davon 4,41 Prozent bis zehn Meter, 1,4 Prozent bis 25 Meter Länge.
Donnerstagnacht
, 19 bis 6 Uhr, Zahl der Fahrzeuge aus Richtung
Luhden
:
Bis 2 Meter: 14;
2 bis 6 Meter: 586;
6 bis 10 Meter: 26;
10 bis 25 Meter: 4.
Aus Richtung
Ahnsen
:
Bis 2 Meter: 15;
2 bis 6 Meter: 685;
6 bis 10 Meter: 21;
10 bis 25 Meter: 5.
Insgesamt
1356 Fahrzeuge, davon 3,47 Prozent bis zehn Meter, 0,66 Prozent bis 25 Meter Länge.
Freitagmittag
, 13 bis 15 Uhr, Zahl der Fahrzeuge aus Richtung
Luhden
:
Bis 2 Meter: 19;
2 bis 6 Meter: 513;
6 bis 10 Meter: 32;
10 bis 25 Meter: 10.
Aus Richtung
Ahnsen
:
Bis 2 Meter: 21;
bis 6 Meter: 603;
bis 10 Meter: 38;
bis 25 Meter: 8.
Insgesamt
1244 Fahrzeuge, davon 5,63 Prozent bis zehn Meter, 1,45 Prozent bis 25 Meter Länge.
Freitagnacht
, 19 bis 6 Uhr, Zahl der Fahrzeuge aus Richtung
Luhden
:
Bis 2 Meter: 1;
2 bis 6 Meter: 673;
6 bis 10 Meter: 15;
10 bis 25 Meter: 1.
Aus Richtung
Ahnsen
:
Bis 2 Meter: 9;
2 bis 6 Meter: 715;
6 bis 10 Meter: 21;
10 bis 25 Meter: 2.
Insgesamt
1437 Fahrzeuge, davon 2,51 Prozent bis zehn Meter, 0,21 Prozent bis 25 Meter Länge.
Wie gesagt: Setzt man diese Zahlen in Bezug zur "Augenkontrolle" durch die Polizei, hätte nur der weitaus geringste Teil der vom Messgerät erfassten Brummis wahrscheinlich nicht fahren dürfen; die Masse wird legal unterwegs gewesen sein.