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Künstlerinnen Martina Reis und Bettina Schmalenstroer stellen aus / Die Räume sind bis Sommer 2008 ausgebucht

"Menschen-Bilder-Temperamente" in der Wandelhalle

Bad Eilsen (sig). Die Ausstellungen des Rehazentrums in der Wandelhalle des "Fürstenhofes" sind speziell für heimische Künstler eine große Chance, sich und ihr Schaffen einem größeren Publikum vorzustellen. Das ist jetzt zum 69. Male geschehen und soll auch dann fortgesetzt werden, wenn Initiator Dr. Udo Kressin in den Ruhestand tritt.

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Das jedenfalls kündigte der langjährige Leiter der Kreativwerkstatt und Mitarbeiter des Psychologischen Dienstes zur Eröffnung der Ausstellung "Menschen-Bilder-Temperamente" an. Er wies bei der Vernissage zu Recht darauf hin, dass die seit 1996 laufenden Ausstellungen aus dem kulturellen Angebot von Bad Eilsen kaum noch wegzudenken sind. Wie groß die Nachfrage bei den Frauen und Männern aus der heimischen Kunstszene ist, beweist die Tatsache, dass schon jetzt alle Termine bis Sommer kommenden Jahres vergeben sind. Wie es nach diesem Zeitpunkt weitergeht, wisse er jedoch noch nicht, unterstrich Kressin. Aber er sei in Verhandlungen mit dem Rehazentrum, um eine Fortsetzung der Ausstellungen im "Fürstenhof" sicherzustellen. Zurzeit ist dort eine Auswahl von Werken der Malerinnen Martina Reis (Nienstädt) und Bettina Schmalenstroer (Bückeburg) zu besichtigen. Kressin: "Diese beiden Künstlerinnen habe ich im Lauenauer Gewerbepark kennen gelernt." Martina Reis stammt aus der Slowakei, wo sie nach dem Abitur Kunsterziehung und Slowakisch studierte. Seit 1996 ist sie als Grafikerin und Mediendesignerin tätig. Sehr früh hat sie sich auf das Zeichnen von Portraits konzentriert. Mehrere Jahre war sie Dozentin an der VHS in Stadthagen. "Ich arbeite nach realen Vorlagen, zum Beispiel nach Bildern, die ich in Illustrierten finde, deren Gesichtsausdruck ich aber bewusst verfremde oder verstärke", sagt Martina Reis. In einigen Fällen hat sie ausschließlich nur Augenpartien ausgewählt. Nicht umsonst werden die Augen als Spiegel der Seele bezeichnet. Zuweilen will sie aber auch die Seelenzustände ihrer Figuren herausarbeiten. Besonders beeindruckend ist das Acrylgemälde, das sie als "falsche Schlange" betitelt. Aus dem Schlangenkörper, der sich mit einem täuschend echt gemalten Reißverschluss öffnen lässt, taucht ein Frauenkopf hervor. Es gibt bei ihr auch den Menschen mit dem geteilten Gesicht, das auf zwei nebeneinander hängenden Leinwänden gemalt wurde, oder jenen Vorgang, der die Trennung von Körper und Seele darstellt. Das geschieht im Augenblick des Todes und bleibt ein nach wie vor unsichtbares Geschehen. Bei Marina Reis tritt der deutlich größere Körper in die Schattenwelt ein, seine Seele indessen hockt klein, nackt und frierend zu seinen Füßen. Bettina Schmalenstroer wurde in Goslar geboren. Sie saß früher dabei, wenn unter den Händen ihres Vaters auf der Leinwand Blumen, Tiere und Landschaften entstanden. Das hat bei ihr einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Sie begann ebenso intensiv mit dem Zeichenstift und dann mit dem Pinsel umzugehen. Parallel zur Schule und zum beruflichen Lebensweg bildete sie sich als Malerin weiter. Im Vordergrund ihrer künstlerischen Tätigkeit steht jedoch nicht die Porträtmalerei, sondern die Abstraktion. In einer Wasserfläche befindet sich die Figur eines Schwimmers aus Acryl und Wachs. Auf einem anderen Bild hält sich ein über Bord gegangener Bootsinsasse an der rettenden Bordwand fest. Bettina Schmalenstroer liebt Andeutungen, um dem Betrachter viel gedanklichen Freiraum zu gewähren. Sie arbeitet seit 1999 als freischaffende Künstlerin und hat sich bereits an zahlreichen Ausstellungen beteiligt, unter anderem in Goslar, Magdeburg, in Sablé und im Schaumburger Land. Für ihre Arbeiten verwendet sie neben Acrylfarbe Kreide, Wachs und Pigmente. Musikalisch umrahmt wurde die Vernissage von dem peruanischen Gitarristen Juan Carlos Arancibia, der an der Detmolder Musikhochschule studiert, aber bereits jetzt ein Meister des Saitenspiels ist.

Bettina Schmalenstroer auf der Suche nach der "Insel der Glückseligen", die irgendwo im unendlichen Blau liegt.



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