Die Stadtbücherei erhält immer wieder Bücherspenden von Lesern, und diese Bücher sind oft noch sehr gut erhalten, zum Teil sogar neuwertig. "Viel zu schade, um sie für 50 Cent bei unserem Flohmarkt zu verkaufen", findet Tuschke. Und so entstand die Idee, die Bücher auf dem Flohmarkt des Internet-Buchhauses "amazon" zu verkaufen und dort zu lernen, wie man Bücher in ihrer Qualität bewertet und wie man korrekt und zuverlässig Kontakte mit Kunden aufbaut und bewältigt.
Die 26 teilnehmenden Schülerinnen und Schüler schrieben für "amazon" kleine Rezensionen der angebotenen Bücher und fanden so schnell Geschmack am Lesen. "Für einige war es der erste Kontakt zu Büchern", sagt Beißner - und die Nachwirkungen halten noch an. Bemerkenswert für die Lehrerin war beispielsweise, dass dieKlasse auch an dem Projekt eigenständig weiterarbeitete, als sie selber krank im Bett lag: "Ich bin schon mächtig stolz auf meine Klasse!" 240 der rund 500 angebotenen Bücher sind bereits weg, und von dem Erlös kaufte die Stadtbücherei jetzt neue Bewerbungsbücher. Das Projekt mit der BBS wirdauch weiterhin laufen und von dieser "gelebten Partnerschaft zwischen Schule und Stadt", so Bürgermeister Karl-Heinz Buchholz, profitieren beide Seiten. Für alle Bücherwürmer, die gerne beim Bücherei-Flohmarkt günstige Bücher für 50 Cent kaufen, gibt Andrea Tuschke Entwarnung: "Wir haben in unserem eigenen Flohmarkt immer noch Top-Bücher, die es zu kaufen lohnt!"
In der Buchhandlung Droste holten die Projektteilnehmer jetzt nicht nur die neuen Bücher ab, sondern wurden auch noch vom Bürgermeister mit einem Eis für ihre Mühen belohnt. Ilka Droste freute sich über den Erfolg des Projekts und stockte den Erlös mit einer Spende auf.