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Kreisjägermeister: Alljährlich Personenschäden und bis zu 200 000 Euro Sachschaden

Liebestolle Böcke und Ricken als Unfallrisiko

Landkreis (mw). Kraftfahrer im Landkreis Schaumburg sollten in diesen Tagen besonders aufmerksam sein. Der Grund: Das Rehwild ist in Paarungslaune und sehr aktiv. Die Fahrzeuglenker müssen daher zu allen Tageszeiten mit dem Auftauchen von Rehwild auf den Straßen rechnen.

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"Es ist jetzt Blattzeit", weist Kreisjägermeister Heinrich Stahlhut-Klipp auf die Paarungszeit des Rehwildes hin. Ungefähr Mitte Juli habe diese begonnen und jetzt ihren Höhepunkt erreicht. "In der Blattzeit sind die Böcke hinter den Ricken her" und legen eine erhöhte Aktivität an den Tag", erklärt Stahlhut-Klipp. Zudem seien die Felder zunehmend abgeerntet, so dass sich die Rehe neue Einstände suchen müssen. Zur Zeit bestehe daher eine erhöhte Unfallgefahr auf den Straßen. Die Hauptgefahren lauern laut Stahlhut-Klipp vor allem in Feldrevieren, insbesondere dort, wo beiderseits der Straße unbebaute Flächen - mitunter auch mit Feldgehölzen bewachsen - liegen. Dort bestehe ein um das Fünf- bis Sechsfache erhöhtes Risiko, einen Unfall mit einem Reh zu erleiden. "An den Schwerpunkten stehen so gut wie überall Warnschilder ?Achtung Wildwechsel'", mahnt er und rät, die Hinweise zu beachten und vorsichtig zu fahren. Dennoch lassen sich Wildunfälle nicht immer vermeiden: Zwischen 300 und 350 Mal kommt es im Landkreis Schaumburg zu Kollisionen mit Rehwild, weiß der Kreisjägermeister. Zum Vergleich: Die Gesamtzahl aller in Schaumburger Revieren von Jägern erlegten Rehe einschließlich der auf Straßen umgekommenen Tiere beträgt rund 1800 bis 2000 Stück Rehwild. "In manchen Revieren ist es schon schlimm", so Stahlhut-Klipp. Reviere mit vielen Wildunfällen seien etwa in den Bereichen Niedernwöhren, Nienstädt, Rehren A.O., Pohle und - ungewöhnlich für ein Forstrevier - an der durch den Wald führenden Straße zwischen Auhagenund Hagenburg zu finden. Die alljährlich durch Wildunfälle im Landkreis verursachten Schäden beziffert Stahlhut-Klipp mit 150 000 bis 200 000 Euro. Zu rund 80 Prozent sei hieran Rehwild beteiligt. Meist bleibe es zwar bei einem Sachschaden, es gebe aber auch Personenschäden. Im eigenen Interesse sollte man also vorsichtig fahren und dabei in der dunklen Tageszeit auch auf im Schein der Fahrzeuglampen aufleuchtenden "Lichter" (Augen) der Wildtiere achten. Zudem: Wenn ein Reh über die Straße gelaufen ist, kommen oftmals noch weitere hinterher. Ist es trotz aller Vorsicht zur Kollision mit einem Reh gekommen, muss unbedingt der zuständige Förster, der Jagdpächter oder die Polizei informiert werden, betont der Kreisjägermeister. Zum einen sei dies aus Gründen des Versicherungsschutzes (Teilkasko) wichtig, zum anderen aber auch wegen der Tiere selbst. Denn oftmals seien die Tiere nicht gleich tot und müssen noch von ihrenLeiden erlöst werden, mitunter auch erst, nachdem man sie gesucht hat. Keinesfalls dürfe man das angefahrene Reh mitnehmen, sagt Stahlhut-Klipp, denn dies sei Wilderei.




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