Wie Fischer erläuterte, wird der Ruheforst in Zusammenarbeit mit der gleichnamigen Firma umgesetzt, die den Namen als eingetragene Marke geschützt hat. Der Waldbereich muss dazu in eine Friedhofsfläche umgewidmet werden, ein entsprechender Bauantrag wird noch diese Woche eingereicht. Der Wald wird für 99 Jahre als Ruhestätte sichergestellt, länger als jede Grabfläche auf einem Friedhof, so Fischer. Rund um die ausgesuchten Bäume werden so genannte Ruhebiotope in einer Größe von 50 bis 100 Quadratmeter eingerichtet, in denen die Urnen - laut Vorschrift 80 Zentimeter tief - bestattet werden.
Verkauft werden Einzel-Ruhebiotope, also Bäume, ab 2500 Euro. Gemeinschafts-Ruhebiotope mit Platz für bis zu zwölf Urnen kosten um die 400 Euro je Urne; ganze Familien-Ruhebiotope, ebenfalls für 12 Urnen, 2500 Euro. An jedem Baum können kleine Namensschilder angebracht werden. Nicht erlaubt sind dagegen Kreuze, Grabsteine oder Blumenschmuck.
Der Waldbereich selbst wird mit Trampelpfaden für die Angehörigen begehbar gemacht, ansonsten bleibt das Areal unverändert und wird nicht bewirtschaftet. Lediglich wenn ein Baum umkippt, wird er durch eine Neuanpflanzung ersetzt. Fischer: "Der Charakter des Waldes muss erhalten bleiben."
Der Ruheforst wird mit einer Satzung der Stadt "betrieben", die darin auch die Gebühren festsetzt. Die Trägerschaft hat dagegen die Fürstliche Hofkammer, die auch das Personal und die Pflege sicherstellt. In den zuständigen Gremien, die bisher nicht-öffentlich zu diesem Thema berieten, sei das Vorhaben grundsätzlich positiv aufgenommen worden, teilte Bürgermeister Reiner Brombach auf Anfrage mit. Die Stadt habe die notwendigen Schritte zur Genehmigung eingeleitet.
Geht es nach Fischer, soll bereits im April auf Info-Veranstaltungen umfassendüber den Ruheforst informiert werden. Im Sommer könnten bereits erste Urnenbeisetzungen erfolgen.