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Kreisverwaltung präsentiert neue 2+1-Planung für B 65 und erntet geteilte Reaktionen im Bauausschuss

Landrat: Wir gehen bis an die Schmerzgrenze

So grün soll die Landschaft auch mit dem geplanten Knotenpunkt B 65/B 442 zwischen Bad Nenndorf und Rodenberg aussehen. Computeranimation: Landkreis Schaumburg Bad Nenndorf (rwe). Der Landkreis Schaumburg löst mit seinen neuen Plänen zum 2+1-Ausbau der Bundesstraße 65 bei Bad Nenndorfer Politikern unterschiedliche Reaktionen aus. Die CDU-Fraktion sieht das Verlegen des Knotenpunktes Drei Steine als derzeit beste Lösung, die Gruppe SPD/WGL hat noch einige Wünsche. Die WGN forderte, weiter hartnäckig an einer großen Lösung zu arbeiten, und die FDP sieht keinen Grund für Bad Nenndorf, aktiv zu werden.

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Das dürfte als große Mannschaft durchgehen, die der Landkreis da in der Sitzung im Bad Nenndorfer Bauausschuss ins Rennen schickte. "Daran sehen sie, wie ernst wir es meinen", meinte Landrat Heinz-Gerhard Schöttelndreier mit dem Hinweis auf den angereisten Planungsstab. Er versuchte die Politiker undvielen Zuhörer in der Wandelhalle von der neuen Variante mit der um 250 Meter nach Rodenberg verlegten Trasse zu überzeugen. Schöttelndreier sprach gar vom "Ei des Kolumbus", das dem Landkreis dort gelungen sei. Der möchte nächstes Jahr das Planfeststellungsverfahren einleiten und 2009 mit dem Bau beginnen. "Sonst geht das Geld irgendwann an andere", mahnte der Landrat. Die Bad Nenndorfer hingegen untermauerten ihre Interessen, unterstellten dem Landkreis, den Ausbau allein im Sinne Stadthagens vorzunehmen. Dagegen verwahrte sich Schöttelndreier. "So kommen wir zu nix." Die B 65 sei die Lebensader des gesamten Landkreises, es sei eine Schaumburger Lösung. Der Landrat erinnerte daran, dass die neue Variante vor allem die Wünsche aus Bad Nenndorf erfüllt und das Verlegen des Knotenpunktes den Kur status sichert. "Es gibt ein vitales Interesse für Sie." Der Verkehr sei nicht nur weiter entfernt, sondern fließe auch zügiger und schneller, ohne Bremsen und Anfahren. Das hieße weniger Lärm und Abgase. Schöttelndreier sagte aber zu, sämtliche Vorschläge zu prüfen, ob sie finanzier- und machbar seien. Auch für den Wunsch, die Trasse noch weiter bis zum Erlengrund zu verlegen, zeigte er sich offen. "Wir müssen das mit der Straßenbauverwaltung ausloten." Damit reagierte er auf Kritik des WGN-Ratsherrn Frank Steen. Dieser hatte daran erinnert, dass der Landkreis die Trasse früher schon als unverrückbar erklärt hatte, sie dank der Hartnäckigkeit Bad Nenndorfs nun aber verschiebt. "Wir sollten standhaft bleiben", forderte Steen eine "richtige Lösung", die noch weiter weg wäre und die Rodenberger Umgehung direkt anbinden würde. Dem hielt Schöttelndreier entgegen, dass der Kreis bis an die Schmerzgrenze gegangen sei. Er werde versuchen, diese Grenze auch noch weiter zu verschieben, wenn der Bund als Finanzier mitspielt und die Planung nicht als Neubau ansieht. "Dann müssten wir 80 bis 100 Jahre warten." Volker Busse, Sprecher der Gruppe SPD/WGL, nannte den Ausbau notwendig, hatte sich aber noch eine Reihe von Wünschen an die Planer notiert. CDU-Fraktionssprecherin Ellen Hültenschmidt zeigte sich weitgehend zufrieden und wertete die neue Variante vor allem als Erfolg ihrerPartei. Unter den Besuchern, die sich lieber einen ausführlichen Informationsabend gewünscht hätten statt einer kurzen Fragestunde, herrschte eine geteilte Stimmung. So wurde daran erinnert, dass es viele Nadelöhre gibt und sich dort der Verkehr staut. Der Ausbau sei ein "Schildbürgerstreich", hieß es aus den Reihen der Besucher.

Die Schautafelüber die Ausbreitung des Schalls zeigt es: Für den Lärmpegel in den Wohnorten spielt es laut Kreisbaudezenent Karl-Erich Smalian keine Rolle, ob der Verkehr auf der Bundesstraße 65 am Boden oder über eine sechs Meter hohe Brücke rollt.



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