Den Beschlüssen lagen Statistiken über die Entwicklung der Schülerzahlen an Haupt- und Realschule sowie am Gymnasium zugrunde. Gegenwärtig reicht der Raumbestand weder für die Herder-Schule noch für das Gymnasium. Beide Schulen nutzen Kapazitäten in den ehemaligen Orientierungsstufenräumen der Graf-Wilhelm-Schule. Die Hauptschule verfügt aktuell über 14 Klassenverbände, die Realschule über 23, das Adolfinum über 48.
Die Prognosen der Kreisverwaltung erwarten bereits für die bevorstehenden zwei Schuljahre erhebliche Veränderungen. Demnach werden Schüler- und Klassenzahlen an Haupt- und Realschule deutlich zurückgehen. Fazit: Das Gebäude Graf-Wilhelm-Schule ist für die Hauptschule dauerhaft zu groß, das Gebäude Herder-Schule für die Realschule dauerhaft zu klein - beide Schulen "könnten gemeinsam angemessen im Gebäude Graf-Wilhelm-Schule untergebracht" werden.
"Da erheblicher Platz für zwei getrennte Verwaltungsbereiche nötig wäre, müssten die beiden Bereiche zu einem zusammengefasst werden", heißt es in der Untersuchung. Was eine organisatorische Zusammenlegung zur Haupt- und Realschule Bückeburg voraussetze. Alternativ dazu käme eine rein räumliche Zusammenlegung in Betracht. Was zusätzliche Verwaltungsräume erfordere. Mittel- und langfristig (Schuljahre 2012/2013 bis 2015/2016) rechnen die Experten damit, dass die Hauptschule in einzelnen Jahrgängen einzügig werden könnte.
Für das Gymnasium sagt die Prognose - bedingt auch durch das parallel angebotene Abitur nach zwölf und nach 13 Jahren - bis zum Schuljahr 2010/2011 einen Anstieg auf 60 Klassenverbände respektive Oberstufengruppen voraus. Der Raumbestand am Adolfinum (derzeit 38 allgemeine Unterrichtsräume) reiche keinesfalls aus, um dem Bedarf gerecht zu werden. Für die Folgejahre wird ein schlagartiger Rückgang der Klassenverbände auf 50 (2011/2012) und 47 (2015/2016) prognostiziert. Vor diesem Hintergrund sei ab 2011/2012 das Gebäude Herder-Schule als Außenstelle überdimensioniert und die Erweiterung am Standort Hofwiesen spätestens zum 1. August 2011 sinnvoll.
Mit breiter Mehrheit, bei allerdings neun Enthaltungen (darunter alle Bückeburger CDU-Abgeordneten), passierte die Neustrukturierung der Sonderpädagogischen Förderung den Kreistag. In den drei Beschlüssen dieses Komplexes taucht weder der Name "Marienschule" noch "Bückeburg" wörtlich auf. Allerdings erläutert die Sitzungsvorlage, dass "vieles für die Beibehaltung der Sprachheilklassen am Standort Bückeburg" spreche - in Anbindung an eine Grundschule. Erste Gespräche mit der Stadt zu diesem Thema hätten bereits stattgefunden. Bückeburg überprüfe gegenwärtig Unterbringungsmöglichkeiten.