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Coppenbrügge und Salzhemmendorf: „Gut aufgestellt“

Jung und Alt – Kommunen haben beides im Blick

Coppenbrügge/Salzhemmendorf (hen). Vor 30 Jahren, 1979, hatte der Flecken Salzhemmendorf 788 Schüler im Grundschulalter – im Jahr 2014, so die Hochrechnungen, werden es nur noch 310 sein. Eine Kurve, die deutlicher nicht nach unten zeigen könnte, ist neben der zunehmenden Überalterung der Gesellschaft nur ein Teil der Herausforderung unter dem Oberbegriff „demografische Entwicklung“, vor der die Kommunen stehen.

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Coppenbrügge/Salzhemmendorf (hen). Vor 30 Jahren, 1979, hatte der Flecken Salzhemmendorf 788 Schüler im Grundschulalter – im Jahr 2014, so die Hochrechnungen, werden es nur noch 310 sein. Eine Kurve, die deutlicher nicht nach unten zeigen könnte, ist neben der zunehmenden Überalterung der Gesellschaft nur ein Teil der Herausforderung unter dem Oberbegriff „demografische Entwicklung“, vor der die Kommunen stehen.

Weniger Schüler bedeutet langfristig, dass nicht mehr so viele Schulen benötigt werden – schon die Diskussion der Vergangenheit hat gezeigt, wie sensibel mit drohenden Schließungen umgegangen werden muss, damit kein Aufschrei durch die Bevölkerung geht. Das wissen die Politiker, das weiß die Verwaltung. Der Flecken Salzhemmendorf hat bereits auf die sinkenden Schülerzahlen reagiert und eine Gruppe gegründet, die ein „zukunftsfähiges Gesamtkonzept“ entwickeln soll. Mit dabei – neben Vertretern der Verwaltung, der Landesschulbehörde, den Schulleitern und den Ratsherren – sollen auch die Eltern sein.

In Coppenbrügge, wo ebenfalls Konzepte erarbeitet worden sind, sieht man sich mit zwei Schulstandorten diesbezüglich gut aufgestellt. „Ein brennendes Thema“ ist für den Coppenbrügger Gemeindebürgermeister Hans-Ulrich Peschka das Thema Demografie dennoch; vor allem die Entwicklung in den Kindertagesstätten. Er betont, in Coppenbrügge sei man in der jüngsten Vergangenheit vor dem Hintergrund der Geburtenstatistik „immer vorsichtig mit dem Bau neuer Kindergärten“ umgegangen, „das sind schließlich Steuergelder“. Auch wenn es Geld für den Bau von Krippenplätzen gebe, müsse gut überlegt werden, wie sie verwendet würden. Es gebe zwar Prognosen, aber wie hoch der Bedarf tatsächlich sei, müsse sich erst noch zeigen. Wie andere Gemeinden – beispielsweise Emmerthal – werde Coppenbrügge das Modellprojekt „Umbau statt Zuwachs“ für die weitere Orientierung nutzen.

„Können an den Zahlen nichts ändern“

„Wir haben wenig Einfluss auf die Zahlen“, sagt Salzhemmendorfs Bürgermeister Martin Kempe und blickt dabei auf die Tatsache, dass den Sterbefällen zu wenige Geburten gegenüberstehen. 1999 hatte der Flecken Coppenbrügge nach Angaben des Landesamtes für Statistik 8173 Einwohner, zum Stand 31.12.2008 verzeichnet das Amt 7632 Einwohner. Tendenz weiter fallend: Das niedersächsische Institut für Wirtschaftsforschung hat errechnet, dass der Flecken Coppenbrügge im Jahr 2025 noch rund 6320 Einwohner hat. In Salzhemmendorf ist die Einwohnerzahl im Vergleich zu 1999 bis Ende 2008 von 10 979 auf 10 097 gesunken. Die Prognose geht von 8230 Einwohnern im Jahr 2025 aus.

Bei der Fluktuation stehe man allerdings gut da – die Zu- und Wegzüge seien ausgeglichen. „An der Attraktivität des Standortes kann es also nicht liegen“, sagt Kempe selbstbewusst. Zumal auch in den vergangenen Jahren bereits mit Blick auf die Entwicklung gearbeitet wurde, die Kernorte beispielsweise durch Nahversorgungsangebote ausgebaut wurden. Sein Coppenbrügger Kollege Hans-Ulrich Peschka stimmt Kempe zu: „Gerade die kleinen Kommunen sind gut aufgestellt und arbeiten wirtschaftlich“, allerdings: „Man muss sie nur auch mit den nötigen finanziellen Mitteln ausstatten, wenn man ihnen Aufgaben überträgt.“ Kommunen rein unter dem wirtschaftlichen Aspekt zu betrachten, davor warnen Peschka und Kempe – einige Angebote müssten vorgehalten werden, um die Lebensqualität zu erhalten. Diesen Spagat hinzubekommen, auf der einen Seite jungen Familien etwas zu bieten und dabei auch auf die Bedürfnisse der älteren Generation einzugehen, und das vor dem Hintergrund immer knapper werdender Finanzmittel bei gleichzeitiger Übertragung weiterer Aufgaben durch Bund und Land betrachten die Gemeinden zurzeit als größte Herausforderung.

Die unterschiedlichen Bedürfnisse der Generationen müssen die Kommunen unter einen Hut bringen:

Alexa (3) und Inge Schwiegmann (71).

Foto: Wal




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