Dieöffentlichen Feiern und Zusammenkünfte in der ehemaligen Residenzstadt stellten allesamt eine enorme Anziehungskraft unter Beweis. Im Rusbender "Schäferhof" begrüßte der vom morgendlichen Frühschoppen im "Le Bistro" leicht überhängige Wirt Karl-Friedrich "Kater Carlo" Kerkhoff-Schäfer zum zwölften Mal in Folge eine aus Cammer zu Fuß durch den Schaumburger Wald herbeigewanderte Festgesellschaft. "Wir wollen uns das gute Essen und die ersprießliche Musik nicht entgehen lassen", gab Wortführer Friedrich Rösener zu verstehen - ohne zu wissen, dass die Band "Atlantic" heuer ebenso das Dutzend voll machte wie die Cammeruner Tippeltruppe.
Im "Minchen", auf dessen Eintrittskarten bis kurz vor Toresschluss im Internet geboten wurde, versorgte Diskjockey Sascha die Gäste mit erheblich nostalgisch angehauchter Musikware. "Wie früher, als wir noch Schallplatten-Partys gefeiert haben", erläuterte Inhaber Fabian Hahn. Das Publikum im ebenfalls pickepacke "ausverkauften" Ratskeller - Chefin Gabi Miller: "In diesem Jahr konnten wir auf Reklame verzichten" - vergnügte sich derweil zu den Klängen der Formation "Sunrise". Mit den DJs Wutz und Matze hatte "Park-Café"-Eigner Dietmar "Motz" Warmbrunn gleich zweifache Hit-Vorsorge getroffen. "Doppelt hält und klingt besser", erläuterte der rührige Unternehmer, der im Schlosspark inklusive Restaurationsbereich200 Quadratmeter Festzeltfläche aufbot.
Den Besuchern der "Falle" offerierte DJ Volker eine "von Caterina Valente bis House" reichende Tonträgerzusammenstellung. In der von Harald Strüwe geführten "Hofapotheke", wo dezente Hintergrundbeschallung dominierte, befeuerte sich die freizeitsportlich orientierte Gästeschar - Strüwe hatte auf vielfachen Wunsch die Öffnungszeit der Eisbahn verlängert - mit selbst intonierten Gesängen.
Apropos "befeuern": Unter den Festveranstaltern und -besuchern herrschte gleichermaßen Beglückung darüber, dass die in unserer Zeitung im Vorfeld von Silvester hinsichtlich des Feuerwerkerwerbs geschilderte Erkenntnis "es wird immer mehr für das Auge gekauft" nicht vollends mit den Tatsachen übereinstimmte.
Dass sich die "Hitze der Nacht" nicht zum Großbrand ausbreitete, erfreute vor allem die Nachtschicht der Bückeburger Polizeiwache. "Von 7 Uhr abends bis um 7 Uhr am Morgen nur zwölf Einsätze", konstatierte ein hörbar erleichterter Polizeisprecher gestern Mittag auf Anfrage unserer Zeitung. Einige alkoholbedingte Rangeleien geringeren Ausmaßes, ein dem Hochprozentigen geschuldeter "Black out", ein zu Bruch gegangenes Fensterglas und eine "Ruhestörung" - das war's dann auch schon in dieser Silvesternacht, die "für Bückeburger Verhältnisse völlig ruhig" verlaufen ist.