Winternstraße besonders gefährlich / Bebauung erschwert Jagd
Jagdgenossen: Wild stirbt eher
auf der Straße als vor der Flinte
Obernkirchen/Liekwegen (sig). Über eine solche Nachricht freut sich jede Jagdgenossenschaft: Im vergangenen Jagdjahr gab es im Bereich Obernkirchen-Liekwegen-Krainhagen und Röhrkasten keinerlei Jagdschäden von Bedeutung. Angesichts der Zunahme von Maisfeldern, in dessen Wildschweinrotten reichlich Unterschlupf finden ohne sofort entdeckt zu werden, ist das ein erfreuliches Ergebnis.
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In wenig guter Erinnerung hat man dagegen das Jahr 2005. Da hat das wilde Borstenvieh einigen Schaden auf dem Golfplatz verursacht, der aber in Absprache zwischen Jagdpächter und dem Golfclub Schaumburg geregelt werden konnte.
Über großes Jagdglück konnte Jagdpächter Wilhelm Busche nicht berichten. Im Bereich des Golfplatzes zum Beispiel kommt das Wild meist zu spät aus der schützenden Deckung heraus. Inzwischen ist es fast zur Selbstverständlichkeit geworden, dass mehr Tiere auf den Straßen verenden als in der freien Wildbahn.
Der Bestand an Füchsen ist stark zurückgegangen, auch Kaninchen bekommen die Jäger kaum noch zu Gesicht (im vergangenen Jagdjahr wurden immerhin noch 15 Füchse geschossen). Erlegt wurden drei Rehböcke, zwei Ricken, sechs Füchse, ein Hase, vier Krähen und fünf Elstern. Dem Verkehr zum Opfer gefallen sind vier Rehböcke, drei Ricken, jeweils ein Fuchs, Hase, Dachs und Marder.
Ein kritischer Bereich für das Wild ist offensichtlich die Winternstraße in Krainhagen. Hier sind innerhalb von zwei Wochen gleich zwei Rehe überfahren worden. Nicht gerade einfach geworden ist die Jagd auch durch die zunehmende Bebauung in der Liekweger Gemarkung. Dazu kommt, dass immer mehr Familien einen Hund halten, mit dem spät abends und früh morgens Gassi gegangen wird. Das scheue Wild zieht sich dadurch immer weiter in das Innere der Waldzonen zurück. Dazu tragen auch jene uneinsichtigen Hundehalter bei, die ihre Vierbeiner von der Leine lassen.
Die Gesamtgröße der zu bejagenden Flächen liegt bei 379,5 Hektar. Die Jagdgenossenschaft zählt inzwischen 271 Mitglieder. Der Vorstand befasst sich in der nächsten Zeit mit der weiteren Fortschreibung des Jagdkatasters. Darum kümmert sich Wilhelm Mevert als Vorsitzender der Jagdgenossenschaft. Ihm zur Seite stehen Schatzmeister Rolf Schaper und Schriftführer Volker Engelking. Die Kommunen werden vertreten durch Bürgermeister Oliver Schäfer (Obernkirchen), Bürgermeister Gerhard Widdel (Nienstädt), Ortsbürgermeister Thomas Mittmann (Krainhagen) und Karl-Heinz Struckmeier (Röhrkasten).