Besuch bei der Deutsch-Russischen Gesellschaft Hameln-Pyrmont
Honorarkonsul setzt sich für Russland ein
HAMELN. Erstaunlich offen in seinen Antworten präsentierte sich der Honorarkonsul für die Russische Föderation, Heino Wiese, aus Hannover bei einer Diskussion mit ehemaligen Sowjetbürgern und Bürgern der Stadt Hameln.
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Auf Einladung der Deutsch-Russischen Gesellschaft Hameln-Pyrmont war der 2016 zum Honorarkonsul berufene frühere SPD-Bundestagsabgeordnete nach Hameln gekommen. „Russland nach der Wahl“, wie können die Beziehungen zwischen Deutschland und Russland verbessert werden, angesichts vermuteter Wahlkampfeinmischung in den USA, der Beteiligung am Syrienkrieg, dem Ukrainekonflikt und der Krimannexion.
„Mit diesen außenpolitischen Aktionen ist es Putin offensichtlich gelungen, den Russischen Wählern eine äußere Bedrohung durch den Westen aufzubauen und sich als alleinigen Lenker und Führer Russlands bestätigen zu lassen“, lautet die Meinung der Zuhörer. Allerdings wurden in der Diskussion auch die Schwächen der russischen Wirtschaft (zu wenig Mittelstand, zu viel Korruption) und mangelndes Vertrauen in die Zivilgesellschaft angemerkt. Auch das widersprüchliche Verhalten der von ihm unterstützten Oligarchen, die mehr als 50 Prozent ihrer Gewinne im Ausland anlegen und ihre Kinder in England oder USA studieren lassen, wurde erwähnt. Bezeichnend für die schwierigen politischen Zeiten wurde eine FORSA-Umfrage von Mitte März zitiert, nach der eine deutliche Mehrheit der deutschen Bevölkerung in größerer Sorge auf Trump und die USA schaut als auf Putin und Russland. Am Ende waren sich die Teilnehmer darin einig, dass Deutschland eine neue Ost- sowie Entspannungspolitik benötige. Denn ohne eine langfristige Einbeziehung der Türkei und Russlands bleibe die EU in einem Krisenmodus.PR