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Neues Baugebiet als Rettungshilfe

Haverbeck ringt um seine Schule

Haverbeck/Halvestorf (tk). Künftig könnte der Schulweg für die ABC-Schützen aus Haverbeck länger werden, dann müssten die Grundschüler jeden Morgen mit dem Bus ins fünf Kilometer entfernte Halvestorf fahren, um zu ihrer Schule zu kommen, denn: Der Fortbestand der dorfeigenen Schule steht nach wie vor zur Debatte. Seit 2004 arbeiten die beiden kleinsten Hamelner Schulen in Halvestorf und Haverbeck im Verbund zusammen, teilen sich Verwaltung, Lehrpersonal und Klassenräume. Und obwohl damit schon Einsparpotenziale genutzt werden, wird der Unterhalt zweier Standorte für die Kommune angesichts rückläufiger Geburtenzahlen schwieriger. Ein Gespenst geht deshalb in Haverbeck um – die Schule könnte geschlossen werden.

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Haverbeck/Halvestorf (tk). Künftig könnte der Schulweg für die ABC-Schützen aus Haverbeck länger werden, dann müssten die Grundschüler jeden Morgen mit dem Bus ins fünf Kilometer entfernte Halvestorf fahren, um zu ihrer Schule zu kommen, denn: Der Fortbestand der dorfeigenen Schule steht nach wie vor zur Debatte. Seit 2004 arbeiten die beiden kleinsten Hamelner Schulen in Halvestorf und Haverbeck im Verbund zusammen, teilen sich Verwaltung, Lehrpersonal und Klassenräume. Und obwohl damit schon Einsparpotenziale genutzt werden, wird der Unterhalt zweier Standorte für die Kommune angesichts rückläufiger Geburtenzahlen schwieriger. Ein Gespenst geht deshalb in Haverbeck um – die Schule könnte geschlossen werden.

„Das wollen wir natürlich unbedingt verhindern“, sagt Agnes Wulff. Sie leitet die Schule „Am Mainbach“, unter der die beiden Grundschulen in Haverbeck und Halvestorf firmieren. Eine mögliche Schließung sei unter Eltern und Kollegen zwar immer wieder ein Thema, es sei aber noch viel zu früh für konkrete Befürchtungen – denn noch stünden die aktuellen Zahlen aus dem Schulentwicklungsplan aus. Die will die Stadt aber in den nächsten Tagen veröffentlichen. In dem Plan legt die Kommune dann ihre langfristigen Absichten für die Schulstandorte in der Kernstadt und den Ortsteilen fest und entscheidet damit auch über die Zukunft der Haverbecker und somit auch der Halvestorfer Schüler.

Die Prognose für die Grundschule in Haverbeck fällt schlecht aus. Das zumindest sagte Hans Bolte, Abteilungsleiter des Fachbereichs Schule, im Oktober letzten Jahres. Er rechnete vor, dass im Jahr 2016 statt 107 Kindern nur noch 65 Schüler die Schule Am Mainbach besuchen würden. Aus rein wirtschaftlicher Sicht sei man deshalb gezwungen, frühestens 2012 eine der Schulen zu schließen. Das werde die in Haverbeck sein, so sein Fazit.

Als „voreilig“ bezeichnet Ortsbürgermeister Thorsten Sander (CDU) diese Aussage – „in der Sache ist noch nichts entschieden“, gibt er sich gegenüber der Dewezet zuversichtlich. Er setzt große Hoffnungen in das neue Baugebiet „Auf dem Berge“. Dort sollen sich junge Familien mit Kindern ansiedeln, um der Schule über die „Existenzgrenze“ hinwegzuhelfen. „Wir müssen pro Jahrgang mehr als 28 Schüler zusammenbekommen.“ Nur wenn dauerhaft Zweigleisigkeit gewährt werden kann, „sind wir aus dem Schneider“, erklärt Sander. Für das nächste Jahr jedenfalls haben sich laut Agnes Wulff schon so viele Kinder angemeldet, dass wahrscheinlich eine zweite Klasse auf die Beine gestellt werden könne. Der Trend der Schülerzahlen zeigt nach oben: 24 Schüler wurden in diesem Jahr eingeschult, im letzten waren es noch 17. Auch Kinder aus dem Neubaugebiet seien mittlerweile dabei. „Das Areal ,Auf dem Berge‘ wird von Familien angenommen“, sagt Sander. In einem ersten Bauabschnitt wurden dort bereits 44 Häuser gebaut. Ein weiterer Abschnitt, mit 21 Häusern, sei beantragt, erklärt er.

„Was den Eltern am aller- wichtigsten ist, ist eine ortsnahe Beschulung und ein direkter Draht zu den Lehrern“, ergänzt die Schulelternratsvorsitzende Hilke Nickeleit. Sie plädiert dringend für einen Erhalt des Standortes in Haverbeck, „auch weil der Ort erst durch die Schule für Familien attraktiv wird“.

Auf einen weiteren Aspekt weist Ortsbürgermeister Sander hin, der die Komplexität des Themas verdeutlicht: „Wenn der Schulstandort hier wegfällt, dann ist auch die Existenz des Kindergartens gefährdet. Die Kinder würden wahrscheinlich nach Hemmeringen gehen, die Attraktivität des Ortes würde weiter leiden“, erklärt er. Auch die Nachnutzung des Schulgebäudes sei dann intensiv zu diskutieren. Bisher teilten sich die Schule und das Dorfgemeinschaftshaus eine gemeinsame Versorgung mit Wasser und Wärme. „Will die Stadt Hameln die Schule schließen, kommen hohe Investitionen auf sie zu. Die Stadt müsste dann die gemeinsame Infrastruktur der Gebäude neu regeln. Es hängt viel an dem Thema...“, meint Sander.

Noch besteht die Schule „Am Mainbach“ als Verbund aus zwei Schulstandorten in Haverbeck (li.) und in Halvestorf. In der Schule in Haverbeck könnten aber bald die Lichter ausgehen. Fotos: Wal




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