Laut Anklageschrift hatte der Großvater dem Jugendlichen dafür jeweils fünf Euro gegeben. Die sexuellen Übergriffe sollen sich in der Wohnung des 78-Jährigen und auch in der Unterkunft des Schülers ereignet haben.
"Die ganze Sache stimmt nicht", beteuerte der Rentner zum Prozessauftakt vor dem Amtsgericht. Dagegen belastete der Enkel seinen Großvater schwer: "Ich habe sehr oft Albträume über das Geschehen", schilderte der Junge.
Im September vorigen Jahres hatte der Junge die sexuellenÜbergriffe bei einer polizeilichen Vernehmung zum ersten Mal zu Protokoll gegeben. Ein Beamter bezeichnete die damalige Aussage des 15-Jährigen als inhaltlich geschlossen, ohne Widersprüche. Vor Gericht konnte sich der Jugendliche nicht mehr an alle genauen Zeitpunkte und Abläufe erinnern, sodass sich Ungenauigkeiten ergaben.
So bestätigten mehrere Familienangehörige, dass sie an einem der genannten Tattage gemeinsam mit dem Angeklagten einkaufen gewesen seien. Der Junge blieb jedoch bei seinen allgemeinen Angaben zu den sexuellen Handlungen. Er betonte, er habe vom Großvater immer Geld bekommen, und fügte hinzu: "Wenn ichihm sagte, dass ich keinen Bock hatte, wurde er sauer oder beleidigt."
Inzwischen lebt der Schüler, der damals mit seinen Eltern nicht klargekommen war, in einer Jugendeinrichtung. Demnächst will er eine Traumatherapie machen. Der Prozess wird heute vor dem Schöffengericht fortgesetzt.