Jürgen Ahrens, wie Drabert geschäftsführender Gesellschafter, bezeichnete den Umfang als "fast einen Schluck zu groß". Aber: "Wir sind diesen Schritt gegangen, weil eine solche Gelegenheit sich nicht ein zweites Mal ergibt." Hagemeyer hatte vor vier Jahren den Komplex der benachbarten früheren Sparkasse erworben, war aber zwischenzeitlich von den Plänen der Stadt überrascht worden, die gegenüber von Hagemeyer in eigener Regie ein prächtiges Einkaufszentrum neben dem Rathaus errichten wollte. Dem städtischen Großansinnen schob indes die Einwohnerschaft per Bürgerentscheid einen Riegel vor.
"Du kannst auch mit Steinen, die dir andere in den Weg legen, etwas Schönes bauen", zitierte Ahrens den Schriftsteller Erich Kästner. Womit er in der Grundstein-Grube unter der örtliche Prominenz einiges Schmunzeln hervorrief. Die Stadtplanungen hatten Hagemeyer von den ursprünglichen Vorstellungen Abstand nehmen lassen. Anfangs hatte das Unternehmen ebenfalls einEinkaufszentrum aus dem Boden stampfen wollen. "Jetzt entsteht hier ein Mode- zentrum", erklärte Ahrens. Und zwar eines, für das es weder in Bielefeld noch in Hannover Vergleichbares geben werde.
Bürgermeister Michael Buhre, der das Kästner-Zitat und einige weitere Seitenhiebe zumindest äußerlich gut gelaunt wegsteckte, sagte dem wohl mehr als 20 Millionen Euro teuren Projekt weiterhin Unterstützung zu. Mit dem Neubau bekomme Mindens Ober- und Unterstadt einen überaus attraktiven Schwerpunkt, sagte Buhre voraus.