Die Fischer, die den von Jahr zu Jahr schrumpfenden Fischbestand mit dem Verschwinden der kleinen Schwarmfische begründen, die für viele andere Fischarten die Grundnahrung bilden, führen die Kormorane als Übel an: "Sie fressen die kleinen Fische weg", ärgert sich Detlef Hodann. Dadurch sei auch der Fangfisch am Steinhuder Meer rar geworden. Die Lösung ihrer Probleme erhoffen sich die Fischer von Lasergewehren, die mit optischen Signalen die unter Schutz stehenden Kormorane von ihren Brutplätzen vertreiben, wie der französische Hersteller dieser Gewehre verspricht. Dadurch könnten die Kormorane "auf ein erträgliches Maß" reduziert werden.
Das erträgliche Maß sei längst schon unterschritten, hat Diplom-Biologe Brandt festgestellt: "Kormorane brüten schon seit Jahren nicht mehr am Meer." 1998 habe es eine illegale Beseitigungsaktion von Nestern gegeben, 2000 und 2001 hätten die Seeadler die Brut der Kormorane komplett abgeräumt. Seitherbrüte hier kein Kormoran mehr. Auch 6000 Gastkormorane habe es noch nie gegeben: "Der Spitzenwert lag vor Jahren kurzfristig bei 2000", so Brandt. Die ÖSSM zählt regelmäßig die Population: Derzeit seien zwischen 3 und 15 Vögeln auszumachen. Als Hauptübel werten die Naturschützer den Hechtbesatz im Meer: "Wenn 300
000 Hechte eingesetzt worden sind, brauchen die erheblich Nahrung", sagt Brandt.